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24.Januar 2015, 22:30

Cristiano Ronaldo – zwischen genial und peinlich

Er ist wohl aktuell wirklich der Beste. Cristiano Ronaldo ist vor allem auch der kompletteste Fussballer überhaupt. Er erzielt Tore auf jede Art, die für den Fussball erfunden worden ist, beidfüssig und mit dem Kopf. Aber leider macht ihn sein Ego immer mal wieder auch zum Kotzbrocken. Wie mit dieser Tätlichkeit:

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Neuestes Beispiel: Ronaldo schiesst mal kein Tor und fällt überhaupt nicht besonders auf. 80 Minuten lang. Das scheint zuviel für ihn. Er tritt seinem Gegenspieler in die Beine, nachdem der Ball unerreichbar geworden ist. Eine klare Tätlichkeit, und die rote Karte kommt sofort. Da trottet er von dannen, der eben mit dem Ballon d’Or Ausgezeichnete, und polarisiert mal wieder die Massen. Während Messi seinen mit Steuerangaben jonglierenden Vater braucht, um negative Schlagzeilen zu produzieren, schafft das CR7 ganz allein. Diejenigen, welche im Starkult unserer Zeit längst die Pervertierung mit zum Teil der Show erkoren haben, stört das wenig.

Ich gehöre eher zu den naiven Fans alter Provenienz, und mich stört das gewaltig. Mir geht das gehörig auf den Sack. Da ist einer mit allen Talenten gesegnet, welche für diesen Sport hilfreich sind, hat sich auf die Spitze aller Gipfel gekämpft, schiesst in dieser neuen Saison noch viel mehr Tore als bisher schon „normal“ waren – und lässt sich dennoch zu so einer miesen Tätlichkeit hinreissen…

Das nächste Mal ist es dann wieder mal eine Schwalbe, um einen Penaltypfiff zu schinden… es sieht so aus, als würde der Kerl einfach nicht erwachsen – und hätte vor allem keine Ahnung, was er seinem Sport noch zurück geben könnte, neben Toren. Denn Idole wie er beeinflussen den Sport, den sie betreiben, weil sie den Jungen im Kopf herumgehen. Und das gilt dann eben auch für die Mätzchen. Mir wäre in jedem Fall lieber, mein Sohn, hätte ich einen, würde sich einen Typen wie Steven Gerrard zum Vorbild nehmen, diese englische Eiche aus Liverpool mit einem so geraden Charakter wie sein Spiel: Offen, einfach und direkt, aber enorm mannschaftsdienlich. Ein wahrer Captain, wie ihn sich jedes Team nur wünschen kann.

Womit wir bei einem Vergleich England – Spanien angekommen sind, der in diesem Zusammenhang auch passend ist: In England ist ein harter Spieler einer, der aufsteht, wenn er gefoult wurde, und weiter spielt. In Spanien kannst Du sicher sein: Je mehr sich der getroffene Spieler am Boden windet und rollt, um so weniger dürfe ihm weh tun. In besagter Szene ist die Tätlichkeit von Ronaldo unbestreitbar, aber die zweite Peinlichkeit leistet sich der Gefoulte, der sich am Boden windet, als wäre er abgestochen worden. Dass er sich, in Wirklichkeit am Bein getroffen, dabei auch noch den Kopf hält, ist schon fast wieder natürlich: Wahrscheinlich muss ein solches Affentheater Kopfschmerzen verursachen.

Ein Schiedsrichter, der eine solche Tätlichkeit sieht, sie ahndet, und dann den Gefoulten so erlebt, sollte diesem mindestens auch die gelbe Karte zeigen. Damit könnte man Provokationen eindämmen und im Gegenzug von den Stars noch viel mehr verlangen können, dass sie auch Vorbildfunktionen erfüllen.

 

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