Ressort: Tagebuch(Weitere Infos)

20.Februar 2015, 14:15

Aufregung statt Anregung?

Jetzt beschäftige ich mich seit Monaten wieder so intensiv mit dem Tagesgeschehen, und weiss dabei selber, wie relativ wir es zu bewerten haben, wenn wir uns für „informiert“ halten. Ich falle selber auf Fake- und Joke-Meldungen herein und habe auch ohne diese Naivität bei allem das Gefühl: Was bringt eigentlich das umtriebige Gewusel?

Wann habe ich zum letzten Mal einen Text geschrieben, der sich einer inneren Betrachtung gewidmet hat? Wann habe ich mich einem Thema gewidmet, das seine Aktualität nicht aus einer momentanen Aufregung zieht, sondern zur Betrachtung des Lebens, zur Haltung gehört?

Warum lasse ich mir nicht mehr Zeit für meine Texte – oder spare umgekehrt kurze Einträge auf, anstatt davon auch mehrere zu veröffentlichen, wenn mir gerade danach ist? Warum kommt die Lust so kurz und nimmt der Ärger so viel Platz in Anspruch?

Warum bleibe ich an einem Thema nicht hartnäckiger dran und komme darauf zurück, explizit, wenn mir die nächste Facette dazu darzustellen möglich ist?

Alles ist so vom Moment bestimmt, vom Impuls, dem man ein Schreiben widmet – fast genau so flüchtig wie die Angst vor eben dieser Flüchtigkeit: Halte ich es nicht gleich fest, ist es sofort weg. Statt erst morgen.

Das wirklich Beständige ist das Blog an sich – und die Funktion, die es gerade dadurch für mich übernimmt: Es spiegelt mir meine innere Verfassung und die fehlende Ruhe. Aber es zu benennen und zu beschreiben, erlaubt ja auch, daraus zu lernen und es zu ändern. Denn ich liebe diesen Ort und die Plattform, die er mir ganz persönlich für meine eigenen Gedanken bietet.

Ich denke noch ein wenig darüber nach.

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