Die so genannten Expterten, welche uns in den Medien den Umgang mit dem Leben erklären wollen, verursachen so manches Kopfschütteln bei mir – und ich frage mich, warum man diese Theoretiker aufs Volk los lässt?
Vor einigen Tagen in einem Privatradio: Ein Bankenexperte (?) gibt Auskunft, wie man denn in der aktuellen Lage mit den tiefen Zinsen sein Geld anlegen soll? Ausgangspunkt ist eine Art Schlagzeile, nach der die Postfinance die Negativzinsen der Schweizer Nationalbank nun an ihre Kunden weiter gebe. Schon diese Aussage ist falsch, denn richtig ist nicht, dass man als Anleger nun bei der Postfinance Negativzinsen zahlt, sondern dass der Zins weiter gegen null tendiert und dies die Postfinance bekannt gegeben hat. Wie auch anders, oder? Na ja, das Ziel ist ja erreicht, ich höre ja hin. Und nun geht es darum, wie man sich denn als Anleger verhalten soll? Und der Exprete rät, dass man nun eben, ähnlich wie bei den Krankenkassen, laufend vergleichen soll, wo denn die besten Zinsen bezahlt werden? Und er rät tatsächlich dazu, notfalls mehrmals pro Jahr mit seinem Bankkonto umzuziehen.
Kein Wort vom bürokratischen Aufwand und den unter Umständen eingeschränkten Möglichkeiten, sein Geld abzuheben oder das Konto kurzfristig zu kündigen. Kein Wort von den immer grösseren Aufwendungen, um ein Bankkonto überhaupt zu eröffnen. Und Kunden mit reichlich Vermögen wird er ja wohl nicht gemeint haben, denn die beurteilen eine Bankverbindung bestimmt nicht nach dem Habenzins auf dem Privatkonto. Und für Kunden mit nicht so hohen Kontobeständen bringt diese ganze Umzieherei im besten Fall ein paar wenige Franken im Jahr. Wie kann man nur einen solchen Bullsh… empfehlen?