Wir machen die Tür auf zu unserer Wohnung, und Wärme schlägt uns entgegen. Wir steuern die Heizung. Alles eine Frage der Technik – und für die Heimkehrenden eine Frage eines Schalters.
Wenn Du in ein leer stehendes Haus kommst und erst mal für Feuer im Kamin sorgen willst, weil der letzte Stromausfall offensichtlich so lange gedauert hat, dass just die Steuerung der Heizung ausgefallen ist, dann bist du zwar noch immer tief in der Zivilisation zuhause und jeder Anflug von Stolz über die gelebte Gelassenheit angesichts des Ungemachs ist im Grunde lächerlich, aber immerhin merkst du wieder mal, dass es höchst ungemütlich ist, wenn Arsch und Bauch frieren. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie Flüchtlinge in Zelten den Winter überstehen… egal wo!
Das erinnert mich wieder an den Film „Das Salz der Erde“ von Wim Wenders, in dem der Regisseur die Arbeit des Fotografen Salgado portraitierte. Dieser reiste in die Gebiete der Ärmsten und Armen, um ihr Leid festzuhalten, oft unvorstellbares Leid. Etwas ist mir davon noch recht deutlich in Erinnerung: Salgado berichtete, daß einige Flüchtlinge regelrecht wahnsinnig wurden, weil ihr Leid nicht aufhörte. Irgendwann musste Salgado diese Art Berichterstattung gänzlich aufgeben, weil er davon krank wurde.
Und manche von uns behaupten, solche Bilder solcher Berichterstattung nicht ansehen zu können, weil sie sonst krank würden…