Ressort: Lebenskunst(Weitere Infos)

31.März 2015, 22:32

Sorge und Glück

Wie nahe ist man einem glücklichen Leben, wenn man sorgenfrei ist? Materielle Sicherheit macht unabhängig, heisst es, schenkt Freiheit. Doch diese Sorge nicht zu haben, stattdessen die Freiheit zu besitzen, ein Leben zu gestalten, garantiert nicht das Glück dieser Welt.

Wer die Möglichkeit hat, seine Zeit zu gestalten, kennt garantiert auch den Frust, sie nicht zu nutzen – oder sie doch im Nu überladen zu kriegen. Zeit haben ist genau so sehr eine Challenge im Leben, wie sie zu vermissen – mag das nun für die Menschen mit mehr als Hundertprozentjobs und vor allem für alle alleinerziehenden Mütter wie ein Hohn klingen. Dennoch ist es wahr:

Ein jedes Leben, dessen Bestand durch die Person aufgenommen wird, welche dieses Leben lebt, hat einen subjektiven Wert – und danach richtet sich Glück, Ausgleich, Zufriedenheit, Unruhe, Stress, Freudlosigkeit, Apathie, Energie. So, wie wir uns anschauen können, so ist das Wetter im Spiegel und im Raum, den wir bewohnen.

Und blicken wir voraus, so gibt es keine Garantien. Aber da warten ganz bestimmt kleine und grosse Überraschungen – und wie wir mit ihnen umgehen werden, vermögen wir am besten vertrauensvoll abzuwarten, wenn wir der aktuellen Situation mit Demut und Wille das Gute abgewinnen und es in den Vordergrund stellen können.

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4 Gedanken zu „Sorge und Glück

  1. Gerhard

    War es nicht Epiktet, der seinerzeit sinngemäss sagte. Deine Interpretation der Geschehnisse, die ist es, an denen Du leidest. So wie Du auf die Welt blickst, so ist sie für Dich.
    Ich bin kein Philosoph, auch kein Schriftgelerhter, nur ein „Abstauber“ solcher Geschichten.
    Aber: Manchmal lässt sich eine Situation definitiv nicht umdeuteln. Einer sagt, der zunehmende Stress auf der Arbeit, den nahezu alle beklagen, sei eher eine „Herausforderung“ anstelle einer Plage. Nun gut, so kann man es LANGE treiben. Man kann deuten, umdefinieren, anders bewerten, so wird aus Dreck Gold.
    Irgendwann aber muß man konstatieren, was die Realität ist. Da hilft keine „Demut“ und kein „Wille“.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Oh, aber wer mehr die Herausforderung sieht als den Stress, bleibt ja dabei nicht stehen. Er handelt entsprechend, wird dabei womöglich auch bestärkt und erkennt „an den Rändern“, was er beeinflussen kann, damit ihm diese Sicht erhalten bleibt. Ich glaube schon, dass es so was wie ein genetisches Talent gibt, die Dinge positiver zu sehen – oder eben die Prägung, die ins Gegenteil weist.
      Klar aber ist: Wenn Du leidest, dann kann es nicht Dein Wille sein, darin zu verharren, wenn Du es nicht anders ansehen kannst.

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      1. Gerhard

        Du wirst schon mehr „Talent“ haben als ich, Situationen positiv zu bewerten.
        Da aber eigentlich alle klagen, haben das Talent offenbar nur wenige.

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        1. Thinkabout Beitragsautor

          Oh, lieber Gerhard, im Klagen bin ich manchmal selber ganz gross.
          Manchmal muss man sich auch mal „auslassen“ dürfen, und Dich scheint eine ganze Menge zu beschäftigen.
          Ich lese Dir gerne zu. Mehr muss oft nicht getan werden, damit sich reflektierende Menschen im momentanen Ärger oder Kummer neu orientieren können. Du hast ja meine Email-Adresse, nicht wahr?

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