Archiv für den Monat: April 2015

28.April 2015, 11:34

Hubschrauber über Nepal

Jedes Mal, wenn sich irgendwo auf der Welt eine Naturkatastrophe ereignet, sind sie schnell da, die Statements der Behörden des eigenen Landes: Fünftausend Einheimische sind tot, aber die hundert Schweizer im Land sind wohlauf.

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25.April 2015, 18:59

Erklärbar, vorhersehbar?

Erdbeben in Nepal. Wie immer kommt die Frage sofort: Warum war das nicht vorhersehbar?

Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit ist unstillbar – und treibt uns doch ständig vorwärts – in eine besondere Art der Unfreiheit. Was zynisch gegenüber den Opfern in Nepal klingt, hat einen menschlich psychologisch tieferen Hintergrund: Wir haben hier im Westen einen immer stärkeren Drang, für jedes Ereignis, auch für Naturkatastrophen, einen Schuldigen finden zu müssen. Alles muss erklärbar sein – und jede Gefahr abwendbar. Dabei geht uns unser Bewusstsein verloren, dass unser Leben ein Geschenk ist, eine Leihgabe, eine Gunst, die dadurch so besonders ist, dass sie an keinem neuen Tag selbstverständlich ist.

 

22.April 2015, 21:57

Das Wichtige

Ich könnte an der politischen Welt verzweifeln. Ich verzweifle tatsächlich an der politischen Welt. Ich sollte wirklich weniger über diese Welt schreiben, die ich doch nicht verstehe. Das einzig Wahre an ihr ist mein Zweifel.

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20.April 2015, 22:30

Lampedusa als Fanal

Schweigeminuten in ganz Europa bei den Politikern und in der Öffentlichkeit angesichts der Flüchtlingstragödien im Mittelmeer. Ich kann es kaum mit ansehen.

Da wird von Trauer gesprochen. Wir nutzen wirklich alle Worte ab, die uns gegeben sind. Nur getan wird nichts. Ganz egal, in welche Richtung die Massnahmen gehen können – sie sind in keinem Fall konsequent genug – und eine einheitliche Vorgehensweise ist eh nicht zu erwarten.

Lampedusa spiegelt uns die moderne politische Unfähigkeit.

 

 

19.April 2015, 0:02

Gelbe und rote Alphatiere

Jürgen Klopp hat bei Dortmund seinen Abschied angekündigt mit dem Satz: „Ein grosser Kopf muss gehen“. Während sich da ein Alphatier zurücknimmt, weil er sich als Hemmnis für Veränderungen ausgemacht hat, wissen bei Bayern die dicken Köpfe nicht, wie sehr sie noch anschwellen sollen.

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16.April 2015, 11:00

Das Gegenwärtige?

Ellen Schwiers findet im Unterhaltungstalk bei Markus Lanz, dass die Medien heute „viel zu gegenwärtig“ berichten würden. Im ersten Moment ist das eine etwas irritierende Formulierung, aber ich finde sie sehr tiefsinnig. Ich habe mich, als ich es hörte, gerade ein bisschen geräder hingesetzt in meinem tiefen Sessel.

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09.April 2015, 7:25

Amerika – oh je

Credit: Illustration tseybold via istockphoto.com

Credit: Illustration tseybold via istockphoto.com

Wieder hat ein amerikanischer Polizist einen unbewaffneten Bürger erschossen. Ein weisser Polizist einen schwarzen Bürger. In den Rücken. Achtmal. Danach legt er ihm Handschellen an, bevor er ihm den Puls misst. Ich wollte hier, angestossen durch diese Tat, wieder mal über die USA herziehen, gefrustet über die Dekadenz, welche den Westen, verkörpert durch die grösste Militärmacht der Welt und den selbsternannten Heilsbringer der demokratischen Weltordnung – aber ich mache es wohl kurz. Denn Tatsache ist einfach: Ich verstehe dieses Land nicht.

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