Die Fluglinien. Die Bahn. Die Post. Bald die Kitas: Deutschland ist ein Land der Streiks geworden. Jeder Cent Lohnaufbesserung muss ganz offensichtlich mit härtesten Bandagen erkämpft werden.
Die Verhärtung der Arbeitskämpfe dürfte sich wirtschaftlich höchst negativ auswirken: Ist die reibungslose Infrastruktur gefährdet, sinkt das Vertrauen in die entsprechenden Dienste, wird die Reputation nachhaltig geschädigt. Die Arbeitsverhältnisse in den entsprechenden Dienstleistungszweigen sind mittlerweile so schlecht geworden wie es die Infrastruktur schon ist:
Es mutet einigermassen peinlich an, wenn bei „Wer wird Millionär“ bei Günter Jauch eine Schule für Beiträge für eine Renovation des Probezimmers der Schulband oder für behindertengerechte bauliche Anpassungen antritt, und im begleitenden Film dann die Kacheln gezeigt werden, die von brüchigen Fassaden abfallen… Wofür hat der Staat Geld, und wofür nicht?
Die Privatisierung der entsprechenden Sektoren, die immer wieder als Heilmittel ins Feld geführt wird, ist mir erst recht ein Greuel: Es geht hier nicht um Wirtschaftlichkeit allein, sondern um die Blutzufuhr des Wirtschatssystems, das sich nicht selbst pervertieren darf.