Ressort: Gesellschaft(Weitere Infos)

08.Februar 2016, 6:59

Raus aus der Beziehungskiste?

Die Menschen ab 55 sollen die glücklichsten sein, nicht nur in Deutschland. Das ist eine der Aussagen in der Beckmann-Dokumentation, die fragt: Wie liebt Deutschland? Das bedeutet immer häufiger, dass alte Zöpfe abgeschnitten werden – also auch langjährige Ehen geschieden. Das ist Glück?

Hört man genauer hin, sind es vor allem die Frauen, welche im Ruhe- oder Vorruhestand die Scheidung einreichen: Alte stillschweigende Verträge über Rollenverteilungen sind viel zu lange ausgehalten worden – und die Damen entdecken das Leben und machen die Hindernisse in der eigenen Familie aus. In der neuen Social Meida – Welt ist es chic geworden, die eigenen Bedürfnisse und die dafür notwendige Abnabelung zu feiern. Im Moment der Trennung wird man kommunikativ – zuvor scheint das Gespräch nicht möglich gewesen zu sein, gemeinsame Lösungen für eine freiere Partnerschaft sind gar nicht versucht worden. Warum kommen gefühlt so wenige Paare mit der neuen Offenheit gemeinsam zurecht, nützen sie für Anpassungen, welche Beiden dienen können und das erhalten, was eine lange Patnerschaft und Ehe schlicht einzigartig macht: Sich so gut zu kennen, wie es dreissig Jahre Gemeinsamkeit eben mit sich bringen, kann wunderbar sein und bleiben. Auch dann, wenn man neue Bedürfnisse entdeckt oder alte zulässt. Manch einer könnte überrascht davon werden, wie gut der Partner ihn oder sie wirklich kennt – und womöglich auch, wie gross das Verständnis sein kann. Aber reden, wirklich reden und sich austauschen muss man können. Und Social Media lehrt das nicht. Dazu braucht es Präsenz im realen eigenen Leben, muss man fühlbar sein und bleiben wollen für seinen Partner und die Sensation darin erkennen, im Gesicht gegenüber so viel Vertrautes und doch auch immer wieder Neues zu entdecken. Dass es oft leider anders läuft, weiss ich natürlich auch, und Martin Buchholz kann es wunderbar beschreiben:

Martin Buchholz – Das Beziehungsgespräch from Hans Hansen on Vimeo.

Darum, werte Leser, wo auch immer Sie stehen mögen, was auch immer Sie glauben, für Ihr Glück zu benötigen – nehmen Sie so viel wie möglich von dem Vertrauten mit auf den Weg. Es hat meist einen grösseren Wert, als sie gerade sehen mögen.

 

16 Gedanken zu „Raus aus der Beziehungskiste?

  1. Hausfrau Hanna

    Als Frau zähle ich zwar nicht zum Kreis deiner ‚werten Leser‘,
    lieber Thinkabout,
    aber als Leserin deines Beitrags habe ich zustimmend genickt.
    Und ich danke dir für diese, deine Gedanken, die ich mit in den Tag nehme!

    Herzlichen Gruss zu dir
    Hausfrau Hanna

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Liebe Hanna,
      Gut, dass Du darauf Bezug nimmst, das gibt mir Gelegenheit, den alten Zopf neu zu flechten:
      Ich habe mich vor langer Zeit entschieden, diese politische Unkorrektheit beizubehalten und einfach an meine Leser zu schreiben. Dabei sind es in der Mehrzahl Frauen, davon bin ich überzeugt. Du sollst Dich also immer angesprochen fühlen, nicht nur hier, wo eh Zwei zum Thema gehören. Es gehört zur Form der Sprache, dass Mitarbeiter immer MItarbeiterinnen und Mitarbeiter waren, und ich mag meinen Sinn für Gleichberechtigung lieber durch Inhalte bezeugen denn durch lange Anredephrasen. Aber tatrsächlich erschliesst sich das einer gelegentlichen, also nicht so treuen Leserin wir Dir, nicht unbedingt – und hier wäre es wohl eh angebracht gewesen…
      Schön von Dir zu lesen! Ich grüsse Dich!
      Th.

      Link: Bitte verzeihen Sie, liebe Leserinnen

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  2. ClaudiaBerlin

    Gerade das, was du als Vorteil rühmst, ist vermutlich oft mit ein heftiger Grund für die Trennung:
    “ Sich so gut zu kennen, wie es dreissig Jahre Gemeinsamkeit eben mit sich bringen“

    Wenn ich meine, meinen Partner voll und ganz zu kennen (manche denken ja sogar „besser als er sich selbst“), dann bedeutet das auch, dass man Veränderungen nur schwer akzeptieren kann. Ja, sogar für unmöglich hält.
    Die Partner leben dann in einem Käfig aus gegenseitigen, in Jahrzehnten gefestigten ERWARTUNGEN, gegen die nur ganz schwer und mit vielen Konflikten anzugehen ist. Denn immer denkt oder sagt der Partner: Das bist doch gar nicht Du, ich kenne dich viel besser!
    Persönliche Weiterentwicklung wird so sehr schwer und der Partner wirkt irgendwann wie ein Mühlstein am Hals.
    Wogegen man sich im Zusammensein mit neu kennen gelernten Menschen problemlos neu erfinden kann: da sind keine Erwartungen, da ist kein Erstaunen, kein genervtes „Was soll das denn jetzt?“

    Zudem: Wenn die Kinder aus dem Haus sind, zeigt sich oft, dass gar keine gemeinsamen Interessen mehr bestehen. Warum dann also festhalten an einer leer gewordenen Partnerschaft, die nurmehr aus Gewohnheiten besteht?

    Und: Wenn eine Beziehung SUBSTANZ hat, hält sie auch eine Trennung „als Paar“ aus. Ich hab mich 2003 im Konsens von einem langjährigen Partner getrennt, mit dem ich ca. 12 Jahre zusammen wohnte. Es war für beide Seiten eine richtig gute, erlösende Entscheidung und schon bald verstanden wir uns so gut wie lange nicht mehr. Jetzt ist es eben Freundschaft, er ist mein „Wahlverwandter“ und wir zelebrieren unser Zusammensein immer Sonntags, pflegen schöne alte Gewohnheiten und reden über Gott und die Welt.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Ja, es kann schon mühsam sein mit den eingefahrenen Mustern in der Beziehung und beim Partner. Aber was ist mit dem eigenen Rucksack? Der ist ja nicht kleiner. Es mag ja sein, dass man neue Bekanntschaften freier eingehen kann, aber ohne Erwartungen ist man dabei kaum, gerade im reiferen Alter. Und flexibler ist man auch nicht geworden. Die Palette der Vorstellungen und Bedingungen, die dabei aufgestellt werden, dürfte gerade im Facebook-Zeitalter nicht gerade kleiner geworden sein. Am Ende steht man sich selbst unter Umständen auch im Weg und vermisst womöglich plötzlich das Gewohnte in den Gewohnheiten.

      Ich verstehe sowieso nicht, was an alten Gewohnheiten so furchtbar sein soll? Werden sie nervig, ist es eben keine Gewohnheit mehr, sondern ein wiederkehrendes Ärgerins, und dann kann man sie ja verändern. Auch mit Partner ist das möglich. Genau so, wie Du es schilderst.

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  3. Gerhard

    Wenn es um „Beziehung“ geht, geht hier plötzlich die Post ab!

    In der heutigen Zeit, in der es mehr denn je um Erfüllung in der kurzen Lebensspanne, in der wir auf Erden sind, geht, ist ein jahrzehntelanges Kleben an einen Partner fast schon ein Unikum. Das fühlt sich bei manchem wie ein verlorenes Leben an. Früher empfand man das sicher anders: Da gab es den Wert „verbunden bis ins Alter“. Das war ein Wunschtraum für beide Seiten.
    Die Zeiten haben sich geändert: Man betrachtet das Leben wie ein Bankkonto: Nutzbringend das Geld darin verwalten.
    Und schnell mal das Konto wechseln, wenn es woandes mehr Zinsen gibt.
    Ich sehe mich als überhaupt nicht konservativ, rein garnicht. Auch bei mir ist es so, daß mich eher erschaudert, mit einem Partner bis ans Lebens ende zusammen zu sein. Den Eltern ist man ja auch schnellstens entronnen! Und würde ums Verrecken nicht mehr zurückgehen.
    Ja, die Werte haben sich verändert.

    Kurzer Rede, langer Sinn: Ein Dranbleiben am Partner befürworte ich, sofern beide an der Beziehung arbeiten und sich auch um Änderung in bestimmten Punkten bemühen, wenn es kneift. Sie soll lebendig bleiben.
    Vielleicht steckt tatsächlich hinter allem die Angst, daß das Leben so verdammt kurz ist! Aber das hat mit einer Beziehung (ja/nein) nichts zu tun! Auch mit drei, vier Beziehungen in der gleichen Zeit ist es so!

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      1. Gerhard

        Eines meiner Hobby ist ja die Keramik.
        In letzter Zeit habe ich meinem Gefühl nach wenig Gutes produziert, einfach weil ich zu getrieben war! Gute Keramik braucht ihre Zeit!! Von der Idee bis zur Ausführung. Schnell mal am WE was schaffen, so geht es nicht. Man muß sich daran gewöhnen, auch Arbeiten zu unterbrechen, d.h. sie wieder in Folie und Tücker einzupacken), um irgendwann weiterzumachen. Da muß ich wieder hin! Das SCHNELLE REsultat, das verdirbt es. So wird es statt Kunst Handwerk. Wer Masse, d.h. viel produzieren will, stösst fast zwingend darauf.

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  4. Relax-Senf

    Es gibt natürlich unzählige, individuelle Gründe warum Beziehungen in die Brüche gehen und wenn überquellende Ratgeberbücher-Regale im Angebot sind, bilde ich mir nicht ein einen heissen Tipp zum Schutz der Beziehung in wenigen Worten anbieten zu können. Eines ist jedoch meine feste Überzeugung! Hat man ständig keine Zeit, um dem Partner zuzuhören und/oder nervt alles was der Partner erzählt, ist der Buchpreis für den Ratgeber bereit rausgeworfenes Geld.

    Man muss Zeit für den Austausch zur Verfügung stellen und zwischendurch muss dies auch eine Folge von Selbstdisziplin sein. Man ist mi dem Partner auch nicht Tag und Nacht in einem Biz-Meeting, wo man – vermeintlich – nur schlaue Dinge von sich gibt. Wichtig ist, dass das Gespräch fliesst und im Alltag ist damit durchaus die ganze Bandbreite an Banalitäten gemeint, die aber auch zu neuen Erkenntnissen und dem Erkennen von Wünschen führen können.

    Die Generation 60plus aus der Beckmann-Studie hat ohnehin nicht gelernt über versteckte Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen, weil sie vermeintlich mit Tabus zu tun haben.

    In den letzten Monaten bin ich beim Zappen auf den nachfolgenden Film gestossen.

    „Wie beim ersten Mal“ mit Meryl Streep und Tommy Lee Jones. Dieser Film läuft heute 10.02.2016 um 20.15 auf 3SAT.

    Die Programmvorschau beschreibt den Film als Romanze, was aus meiner Sicht eine unzutreffende Deklaration ist. Es geht um die Fallstricke in langjährigen Beziehungen und wenn der Ehemann, beim Besuch bei der Therapiesitzung auf bohren des Therapeuten nach seiner erotischen Fantasie „geplagt und zerknirscht zugibt“, er träume von einem Dreier mit Beteiligung der Nachbarin, ist dies harte Zuhör- und Verständnis-kost für die Ehefrau, wobei deren Aussagen zu Wünschen und Reklamationen nicht weniger das Ego des Mannes treffen. Aber die Aussagen zwingen zum Nachdenken und das Gespräch kommt wieder in Gang und dies ist der Schlüssel zur Lösungsfindung.

    Der Film löst auf humorvolle Art Nachdenken aus und das ist gut so.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Wundervolle Gesanken, ich danke Dir!
      Es ist zum Beispiel einfach herrlich, wenn ich auch nach dreissig Jahren noch über den Humor meiner Frau ganz spontan lachen kann.
      Und jaaah, das scheinbar Belanglose – alles hat seine Zeit, und wird sie geteilt, ist sie ganz bestimmt nicht vergeudet.

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  5. Menachem

    Die Wundertüte „Beziehungen“, lieber Thinkabout, kann wohl von uns allen, und mit zunehmenden Alter reichlicher, immer wieder neu um neu befüllt werden. The never ending story.

    Ich gehöre zu den Beckmann Stereotypen, in denen die Ehe nach fast 30 Jahren ihr Ende fand. Und wenn mich Beckmann gefragt hätte, warum, so würde ich sagen: „ Reden allein, ist nicht der Kitt und das Allheilmittel, das zusammenhalten kann, was nicht zusammen passt – ohne diese Wichtigkeit unterbewerten zu wollen.“ Doch allein, es nutzt nichts und sich zum Scheitern der wichtigsten Lebensbeziehung zu bekennen, ist kein Spaziergang.

    Insofern finde ich es toll, wenn es Menschen früh gelingt, dem Lebenspartner zu begegnen, neben dem sie alt werden möchten. Ich freue mich dafür aufrichtig für dich, Thinkabout. Auch und vor allem deswegen, dass du einen Trennungweg mit all dem Schatten nicht kennen lernen musstest. Ja, das würde ich schon als „Glück“ bezeichnen.

    Anmerkend, ob ich einen Mensch nach 30 Jahre kenne, habe ich erlebt, dass sich aus meiner Frau nach der Scheidung Dinge entwickelten, die ich niemals in ihr gesehen, zugetraut noch vermutet hätte. Allein ihre künstlerische Kreativität erstaunt mich noch heute.

    Schön wieder mehr von dir zu lesen, grüße ich dich ganz herzlich aus Leipzig,
    Menachem

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    1. Gerhard

      Schöne und gute Anmerkung, Menachem!
      Mich „stört“ bei dieser Diskussion ganz allgemein, daß man nicht wirklich zuhört. Zumindest scheint mir so.
      Claudia und Kurt schienen aneinander vorbeigeredet zu haben. Doch will ich das jetzt nicht aufbröseln.
      Es ist schon schwer, sich im direkten Dialog (zwischen 2 Menschen) auszutauschen, aber hier im Netz, im Schreiben, ist das gleich noch einmal etwas schwieriger. Leider.

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      1. Thinkabout Beitragsautor

        Dich, Gerhard, stört bei dieser Diskussion das fehlende Zuhören?
        Nun, ich glaube das nicht. Wier alle bringen zu diesem Thema eine ganze Menge eigene Individuelle Erinnerung mit. Du sprichst dann eben davon, dass zwei Partner „an einander kleben“ und es „schaudert Dich“ die Vorstellung, mit dem einen Partner alt zu werden.
        Nun, diese traurige Sicht erleichtert auch nicht das Zuhören, sondern Du bringst sie hierher mit und sie beeinflusst, was Du hier wie aufnimmst. Was völlig normal ist.

        Ich finde gar nicht, dass Claudia und ich an einander vorbei geredet haben. Wir machen eben verschiedene Erfahrungen, und die teilen wir mit und geben sie zu bedenken. Also, mir ist sehr wohl dabei.

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  6. Gerhard

    Naja: Nicht zuhören war recht plakativ. Aber Claudia sprach von grossen Konflikten, wenn man Änderungen in der Partnerschaft möchte. Du aber sagtest: Wenn was nervt, soll man es einfach anpacken! So als gäbe es kaum Konflikte in solch einem Vorgehen.
    Du bezeichnest meine Denke als traurig..dabei sind Kommentare immer Augenblicksaufnahmen. Mein Horror bezog sich zudem auf etwas Grundsätzliches: Auf die Kürze unseres Lebens und hat primär nichts mit Partnerschaft zu tun.
    Besten Gruß Gerhard

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  7. Relax-Senf

    Im Kommentar vom 10.02.16 habe ich sofort klargestellt, dass ich nicht die goldige Lösung für Beziehungsprobleme anbieten kann. Meinen Hinweis auf „Reden & Zuhören“, der bei Leser und Leserinnen Verwunderung und ??Kopfschütteln?? ausgelöst haben mag, wiederhole ich trotzdem.

    Dort wo „Reden & Zuhören“ aufhört, steuert die Beziehung wie eine Treibmine unausweichlich auf den grossen Knall zu. Aus der SonntagsZeitung vom 21.10.2016 S. 49, Aussage der Scheidungsanwältin Christine Pappert:
    „Was ich gelernt habe, ist, dass man als Paar im Gespräch bleiben muss. Man muss den Partner mitnehmen auf seinem persönlichen Weg der Entwicklung, Lässt man ihn stehen, ist dies der Anfang vom Ende. Wenn da plötzlich Sehnsüchte auftauchen, Bedürfnisse, die früher nicht da waren, sollte man die mitteilen und nicht für sich behalten“. Zitat Ende

    Reden & Zuhören, tönt so platt, dass diejenigen die sich bereits „im Gefecht“ befinden die Aussage naiv finden können und, ja, sogar gerne erboste Reaktionen festhalten möchten.

    Aber selbst, wenn eine Beziehung nicht zu retten ist, ist erneut Reden & Zuhören das unverzichtbare Mittel um Schadensbegrenzung zu betreiben.

    Was ich hier überzeugt vertrete, ist eine elementare Verhaltensweise, die auf die ganze Lebensgestaltung zutrifft. Beispiel: Als Coach empfehle ich immer Personen, welche die Stelle im Frust kündigen, sich auch nach der Kündigung korrekt zu verhalten (Kommunikation & Verhalten).
    Unprofessionelles Verhalten, für Sekunden während dem triumphalen Überreichen der Kündigung, muss man in der Regel mit „schlechter Presse“ bezahlen, auch wenn es lange geht, bis man dahinter kommt, warum man Ablehnung und Distanz bei Leuten spürt, die einen doch gar nicht kennen.

    „Man muss immer im Gespräch bleiben“, hat auch ein Chef von mit schon vor Jahrzehnten gepredigt. Gemeint war, auch wenn man aus der Offerten-Runde rausgeflogen ist, auch wenn man nach einem grossen Aquiseaufwand ein dürres „kein Interesse“ zu hören bekommt, sollte man weiterhin das Gespräch suchen und wenn möglich kultivieren.

    Nobody is perfect und während ich Ratschläge anbiete, sündige ich selbstverständlich auch dann und wann. Aber in einer funktionierenden Beziehung sieht der Partner auch mal grosszügig darüber hinweg und diese Grosszügigkeit muss man(n) auch selber an den Tag legen. Was gar nicht geht, ist das ständige demonstrieren einer Null-Bock-Stimmung und da meine ich beide Geschlechter.
    Beim eigenen Sündigen, wie von mir gerade eingestanden, muss man es zumindest mit Abstand, in der Phase nach erfolgter Rückkehr in die Normalität, als Fehlverhalten erkennen und ein schlichtes Sorry …. für x y z oder bin übers Ziel hinausgeschossen, investieren. Passiert es aber laufend, dann kleben die Paare nicht mehr so untrennbar aneinander, wie dies im Mittelalter noch der Fall war.

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    1. Gerhard

      Das klingt alles ganz gut, Relaxsenf. Dàccord.
      Entwicklung und „andere Bedürfnisse“ machen immer Angst beim Partner. Es kommt zu Konfrontationen. Kann sein, daß ein Dialog dann garnicht mehr möglich ist, wenn der Partner in eine Depression gerät…und das kann im Einzelfall ganz schön schnell sein. Vorbei ist es dann mit „Man kann über alles reden!“.

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    2. Thinkabout Beitragsautor

      Mir kommt spontan der Gedanke, dass das im Gespräch bleiben nicht zuletzt auch ein Reden mit sich selbst ist.
      Und der Mensch, mit dem man sein Leben geteilt und womöglich Kinder hat, bleibt immer irgendwie „da“. Ausgleich, Frieden ist ein Lohn, der einem das eigenen WEITER freier macht.
      Bei Depressionen ist dies ungleich schwieriger, lieber Gerhard. Das ist ganz leicht nachzuvollziehen.

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