Liebe, wie wir Menschen sie empfinden, erfahren und schenken können – sie lässt sich genau so schwer ausrotten wie das Naturgesetz des immer wieder neu entstehenden, des sich erneuernden Lebens.
Das Zitat, das der Pfarrer hörte und wiedergab, stammt aus dem biblischen Hohelied:
“Stark wie der Tod ist die Liebe, keine Sturzflut spült sie je hinweg.”
Kaum hört er sich das sprechen, ergänzt er die biblische Wahrheit auf Grund seiner Erfahrungen:
“Stärker.”
(Quelle: reformiert.info Nr. 1 – 2. Jan. 2017)
Und genau daran glaube ich, das ist meine tiefste Überzeugung: Die Kraft, aus der immer wieder neues Leben entsteht, ist genau so wenig zerstörbar wie die Liebe, wie wir Menschen sie kennen, erfahren und schenken können – und wie sie göttlich in uns wohnt, wenn wir spüren, dass die Liebe in uns verschwenderisch sein darf, gar nicht unmittelbar zurück kommen muss, weil sie im Geben immer auch uns selber meint. Wenn wir etwas oder jemanden lieben können, wenn wir Wärme empfinden und schenken können, dann geben wird das Leben weiter. Ich denke manchmal an Menschen, die längst nicht mehr da sind, die mir aber durch ganz konkrete Handlungen, durch Worte, Blicke und Haltungen unvergesslich sind. Die guten Dinge, die liebevollen – sie geben sich selber weiter, sie entwickeln Wirkung. Auch dann, wenn ich selbst es gar nicht erfahre oder sehe, kann ich es wirklich wissen. Die Liebe ist stärker als der Tod. Sie hat kein Ende.
Man ist lebendig, darf leben, darf teilhaben. Man freut sich, wenn sich Leben um uns rum zeigt. Das wirft uns auf unser eigenes Glück zurück – einfach da sein und sich ausdrücken zu dürfen. In solchen Momenten weitet sich der Blick vom Ich zum Allgemeineren.