Ich denke an dich. Ich umarme dich. – Sind das Sätze, die Sie schon mal schreiben oder gleich wieder verwerfen, kaum sind sie in Ihren Gedanken? – Und was ist, wenn Sie es lesen? Was fühlen Sie da?
Im Internet kann alles banal werden. In Mails und in Chats ist schnell was getippt – und dabei lasse ich die Emoticons gleich mal noch weg. Was kommt an, was verpufft? Umgang mit Sprache ist Umgang mit Gefühl. Und es gibt Sätze, die möchten die Zeit einen Moment anhalten. Gerade so, wie man innehält, um jemanden – tatsächlich – zu umarmen. Jedes achtlose und damit nur scheinbare Nachfragen nach dem Befinden macht auch die eigene Glaubwürdigkeit vor sich selbst zur Sau. Das Internet nimmt alles auf. Stimmt. Aber es lässt uns auch genau so zurück, wie wir es besuchen. Mit Worten wirklich gepflegte Beziehungen sind jene, in denen zwischen den Zeilen lesen bedeutet, dass man das Lächeln oder die Tränen des Schreibenden sehen und fühlen kann.