Wann immer ich eine Blumenwiese vor mir habe, werde ich an Dein Strahlen denken! Du hast mir stets die Begeisterung und Freude eines kleinen Kindes vorgelebt, das die Wunder der Welt entdeckte, wo ich selber nichts Besonderes wahrnahm.
Die Art, wie Du ein Fotobuch durchsehen konntest, wie Du mit Bedacht und Sorgfalt behutsam Seite um Seite umgeschlagen hast, hatte etwas Andächtiges. Fast schien es, Du würdest auf den Fotos mehr sehen als ich, der die Bilder aufgenommen hatte. Deine Finger konnten dabei zart über das Fotopapier streichen, gerade so, als würdest Du die Landschaft oder die Pflanzen selbst berühren können.
In Deinem Garten zu sitzen war genau so schön wie an Deinem Tisch Platz zu nehmen. Du warst eine wunderbare Köchin mit hohem handwerklichem Geschick und einer Ausgewogenheit in der Zubereitung und Gestaltung Deiner Speisen, die jedes Essen zu einem Fest am runden Tisch machte. Du hast den Rahmen bereitet für so manche vertraute Runde zu viert, in der wir über die ganze Welt, aber immer auch über uns offen miteinander sprechen konnten. Wir durften mit Dir den Alltag als Fest zelebrieren, waren Dir immer willkommen. Selbst als die Krankheit Dich stark zu fordern begann, hast Du uns gern um Dich gehabt und uns Deine Liebe fühlen lassen. Wir durften erleben, wie Ihr Euch als Ehepaar durch alles getragen habt und die Inspiration Eurer Liebe wird lebendig bleiben.
So fein Dein Wesen ist, so schwer war der Weg, den Du hast gehen müssen. Jahrelang hat Dir die Krankheit zugesetzt, unzählige schwere Behandlungen hast Du ertragen, hast Deinen Weg gesucht, Dich manchmal verloren gefühlt in der Mühle unserer Medizin und doch in allen Prozessen nie diese eine unerschütterliche Haltung verloren, die Dich sagen liess, dass Du nicht hadern willst noch klagen, denn Dein Leben war schön und reich und erfüllt. Und dabei hast Du an Deine Familie gedacht, an alle Freude, an Hoffen und Bangen und Sorgen und Feiern, daran, dass alles immer gut gekommen ist, und Du darum auch leichter gehen kannst. Wir durften Dich begleiten, versuchen, Dir Stütze zu sein, doch sehr oft warst Du diejenige, die uns Kraft und Mut gegeben hat.
Du hast mit der Bedrohung Deiner Krankheit jahrelang leben müssen, bis wir alle wussten, dass der Abschied naht, damit Du den letzten Weg gehen kannst, der aber auch ein erster in einem neuen Bewusstsein ist. Und ich glaube, dass Deine Fähigkeit, zu staunen, Dich auch jetzt begleitet. Was uns bleibt, ist grosse Dankbarkeit über alles, was wir durch Deine Begleitung lernen und fühlen durften und der Eindruck einer tiefen Würde, die Dein Menschsein bis zum Ende hatte. Du bleibst unsere Freundin und lebst in Deinen kleinen feinen Botschaften der gemeinsamen Erlebnisse und mit Deinem Sehen in uns weiter.
Jedes Mal, wenn ich auf einer Blumenwiese stehe, denke ich an Dein Staunen. Und es wird nun so sein, als würden wir uns gegenseitig ihre Schönheiten zeigen.
Dein Beispiel und Dein Beisein wird uns bleiben. Und Freude. Nichts ist so unscheinbar, dass es nicht entdeckt werden könnte. Ich werde immer versuchen, die Blumen meiner persönlichen Welt zu sehen und ihre Schönheit zu bestaunen, um damit auch Dich zu ehren als meine tolle Lehrerin.
Schön diese Zeilen lesen zu können. Die Person, welcher Du Deine Zeilen gewidmet hast, würde sich sehr darüber freuen. Danke Kurt – Rainer
Mein lieber Freund
Schön ist ja auch, dass es nicht wirklich Worte sind, die posthum gesprochen werden. Wir haben geteilt und einander alle gegenseitig immer wieder gesagt, welch grossen Wert wir für einander haben. Und auch darüber bin ich sehr froh.
Für mich und unsere Familie war Cherrie immer ein Mensch mit großer innerer und äußerer Eleganz, sei es mit ihren Worten sei es mit Ihren Taten. Sie ist und bleibt in unseren Herzen.
@Harald
Ihre Worte beschreiben Cherrie sehr schön. Vielen Dank!
Berührend!! Danke für diesen wunderschönen Nachruf auf eine wundervolle Frau. So etwas zeigt ja immer auch ein Beispiel/Vorbild für ein Leben, dass sich vom Ende nicht irre machen lässt.
@Claudia – Sein Schicksal frühzeitig zu kennen und sich ihm zu stellen, ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Auch als Begleiter wird man dabei ein bisschen zum Schüler, der für sein eigenes Leben lernt. Ich bin sehr, sehr dankbar für das geschenkte Beispiel, und es wird mir Kraft geben, sollte ich einmal vor ähnlichen Perspektiven stehen.
Ja unglaublich, meine Frau war bis zum Schluss mehr darüber besorgt, wie ich ohne sie zurecht komme und nicht über den unaufhaltsam tickenden Countdown! Klar hätte sie lieber Gesundheit und Leben gewählt, aber mit dem nahenden Tod ist sie jederzeit souverän umgegangen. Dazu beigetragen hat auch, dass ihr Leben aufgeräumt war, soll heissen es gab keine Schuldgefühle von unerledigten Entschuldigungen, keine hängige Meinungsverschiedenheiten. Keine unerfüllten „Einmal-im-Leben-Wünsche“.
Als bekennender Pascha habe ich in den letzten Jahren gezeigt, dass ich auch anders kann und wenn sie es bemerkt und immer wieder verdankt hat – DAS WAR SIE WIE WIR SIE KENNEN – habe ich immer wieder geantwortet: Mach dir keine Gedanken, du hast alles längst bezahlt, dein Konto ist randvoll. Soviel wie ich von Dir erhalten habe, kann ich dir gar nicht mehr zurückgeben!
@Relax-Senf
was mir die Gelegenheit gibt, Dir folgendes auch hier zu sagen:
Eure Ehe, Eure Liebe und Euer Umgang mit all den Herausforderungen der letzten drei Jahre war und bleibt uns Inspiration und Beispiel. Wir durften Euch begleiten – und sehr oft habt Ihr uns getragen, nicht umgekehrt.
Danke Euch BEIDEN für alles – und wir sind sehr froh, wie Du jetzt den Blick auch vorwärts richtest, den Frieden in Dir trägst, keine Vorwürfe an Euer Schicksal verschwendest, sondern demütig, aber auch stolz über Euren gemeinsam geschafften Weg daraus die Kraft mitnimmst für jeden neuen Tag. Die Sonne geht für Dich auf, jeden Tag, und Cherrie wird in ihrem Licht sehr froh sein, wenn Du Deine Tage positiv begrüsst und lebst. Du sollst es gut haben. Dann geht auch Cherries letzter Wunsch in Erfüllung.
Es ist sehr schön und unermesslich wertvoll, in Tagen der Trauer und in Tagen wo man den Lebens-Alltags-Kompass neu justieren muss, die Thinkabouts als emotionale Stütze und praxisorientierte Helfer und last but not least als Tippgeber für einen ausgewachsenen Pascha, an der Seite – und an der Hotline erreichbar – zu wissen.
@ Relax-Senf – Du siehst mich lächeln und liest mich antworten:
Wie Du es brauchst, so wollen wir für Dich da sein. Der Pascha macht das ganz gut und schaut entsprechend gut zu sich und seiner Seele. Du bist also selber Dein erster Helfer.
Lieber Thinkabout! Habe den Link mehrfach geteilt und für eine ältere Personen ohne Internet-Anschluss den Artikel ausgedruckt. Da alle diese Personen keine Like-Spuren hinterlassen haben, berichte ich Dir gerne, dass Dein Blog-Artikel sehr gelobt wird und der Tenor ist, Du hast eine wundervolle Hommage für Cherrie geschrieben. Nochmals herzlichen Dank mein lieber Freund. Rainer
Lieber Rainer – ich habe solche Reaktionen ja „live“ in Deinem Beisein von Dritten hören dürfen. Dass Du hier nochmals stellvertretend tätig wirst, ist sehr nett von Dir. In Zeiten, in denen ich täglich bloggte, habe ich ein Gefühl dafür entwickelt, dass ich sehr wohl gelesen werde, auch wenn Kommentare ausbleiben. Und hier gilt erst recht, dass ein jeder auf seine Weise auf Cherrie immer wieder blicken wird – oft still, aber womöglich gerade für sie hör- oder fühlbar.
Ich freue mich, dürfen wir Dich begleiten und Deine Zuversicht stärken, sehr viel Kraft mit zu nehmen in Dein weiteres Leben. Gelingt Dir das, so lebst Du den schönsten aller Kommentare, den es überhaupt je geben kann.