Die Umweltaktivistin Greta Thunberg ist omnipräsent in „den Medien“. Und Greta und wir erleben dabei das, was wirklich unser grösstes Problem ist: Jedes Problem, das wir haben, bekommen wir satt, bis wir nichts mehr davon hören und sehen mögen.
Die Ökoaktivistin kann uns womöglich vor allem das lehren:
Kein für uns gesellschaftlich, sozial oder politisch wirklich wichtiges Thema ist davon ausgenommen: Nur was uns aufregt, kann uns beschäftigen und hat Chance, beachtet zu werden. Und was Aufmerksamkeit verspricht, wird dazu verwendet, uns für Momente zu fesseln, zu binden. Wir bekommen tausende von Impulsen, verarbeiten keinen einzigen wirklich, bleiben irgendwo hängen, haben einen schreienden, gellenden Vordergrund aber nie Zeit und Mühe und Geduld, uns selbst den Hintergrund zu erschliessen. Und wo ist er denn, der „richtige“, der „wahre“ Hintergrund?
Und so kommt es, wie es zwangsläufig kommen muss: Was uns wirklich beschäftigt, hat in unserer heutigen Welt immer sehr viel mit uns selbst zu tun, denn globalisiert und vernetzt wie wir sind, hat unser Verhalten beständig Auswirkungen – und seine Fragwürdigkeit könnte und müsste uns ja auch wirklich beschäftigen. Aber es ist so leicht, fehlende Konsequenz in der Haltung Dritter auszumachen, dass ein jeder den Flecken findet, auf den er mit seinem Finger zeigen kann: Ha, Du bist auch nicht besser. Und natürlich werden wir in unserer Aufregung ausgenutzt und instrumentalisiert, und am Ende bleibt nur das Gefühl, irgendwie ertappt worden zu sein beim Naschen von Schokolade. Doch das geht vorbei und wir naschen weiter. Denn die andern machen es ja auch. Und niemand ist besser. Und was schadet es denn wirklich?
Und so lassen wir uns immer wieder neu aufregen – aber bewegen tun wir uns nicht. Nicht wirklich. Und wohin denn auch?