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23.August 2020, 14:20

Corona zählt mich an

Unser Umgang mit Corona bringt mich an meine Grenzen.

Mein Vertrauen in die behördlichen Massnahmen ist angeknackt. Es fehlt an jeglicher Übersicht, die Verhältnismässigkeit empfindet jeder anders, der Aktivismus ist so gross wie die Unsicherheit. Die Meinungen der Experten sind so breit gefächert, wie man den Kritikern den Strauss der Beweggründe vorhält – es findet sich für alles eine Begründung. Die Medien wollen nicht informieren, sondern leiten. Der Filter, was rechtens zu berichten ist und was weggelassen werden soll, ist oft augenscheinlich – und äusserst problematisch. Statistikzahlen sind nach wie vor mehr irreführend als aufklärend.

Und Politiker wollen wieder gewählt werden… Die Grundlehre ist immer die gleiche: Angst in der Bevölkerung ruft nach Schutz, nach Massnahmen. Wer einschränkt, durchgreift, gegen die scheinbare Gefahr etwas tut, gilt als führungsstark und schart die Menschen hinter sich. Und so ist die wirkliche Gefahr für uns auf diesem Planeten plötzlich ein Nebenthema: Der Klimaschutz, die Bedrohung unserer Welt hält uns nicht mehr im Würgegriff. Die grünen Themen sind schon wichtig, sagt der Kopf. Der Bauch aber hat Angst vor Corona. Die Folge? In Deutschland verlieren die Grünen laufend Prozentpunkte im Wähleranteil, die CDU erscheint wieder stärker. Ein Schelm nun, der böses denkt: Corona wird uns weiter beschäftigen, und wird das Thema weiter hoch gehalten und noch betont, nützt das der eigenen Partei… wie gross also ist das Interesse der Führung, das Dilemma zu beseitigen, wenn es für die eigenen Interessen gar keines ist?

Und nun? Ist es ganz einfach, meine Gedanken totzuschlagen. Ich bin bestimmt auch ein Verschwörungstheoretiker.

17 Gedanken zu „Corona zählt mich an

  1. Gerhard

    Ein Verschwörungsgläubiger wärst Du, wenn Du bestimmte Youtube-Videos vorschlagen würdest, die man unberdingt ansehen müsste. Das machst Du ja nicht!

    In Deutschland ist der Klimaschutz nachwievor in aller Munde. Und ich denke, man wird daran arbeiten. Immerhin hat er es wieder zu einem Hauptthema in den Medien gebracht. Schade allerdings um die Verzögerung in den Maßnahmen.

    Das Klima wird uns auf den Kopf fallen. Stattdessen wird in den Städten gegen Maskenpflicht demonstriert.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Ich weiss nicht, ob mich die Empfehlung eines Videos zum Verschwörungstheoretiker machen würde. Aber vielleicht gehöre ich in die Ecke, wenn ich hier mein Unbehagen darüber zum Ausdruck bringen, wie sehr die Leitmedien tatsächlich versuchen, uns zu leiten. Denn die Filter, die in der Nachrichtenvermittlung angewendet werden, mögen viele richtig finden – aber sie bleiben problematisch, denn es lässt sich fragen: Wer gibt diese Filter vor, wer lenkt und warum und in welche Richtung?
      Demonstrationen aller Art drücken ein Unbehagen aus. Sie ernst zu nehmen, ist ein Teil der Demokratie. Auf jeden Fall dann, wenn die Ursachen für das Unbehagen so unterschiedlich sind und aus den verschiedensten Lagern kommen.

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      1. Gerhard

        HERZLICHEN DANK für deine Antwort, lieber Kurt.

        Ein Filter wird vorgegeben, sicherlich. Das ist aber in jeder, auch denkbaren, Gesellschaft so.

        Unbehagen spüre ich auch, nicht nur Du. Deshalb muss ich aber nicht bestimmte unüberprüfbare Ideen aus der Schublade holen und sie in einer Demo verlauten.
        Ich las von einigen Verweigerern in den USA, die gestorben sind. Nun könnte man sagen: Wieso zitiert man sie? Will man Angst machen oder will man aufklären?! Vielleicht beides. Aber die Fakten dieser wenigen Unglücklichen, deren Namen ich hier nicht nennen will, zeigen, daß doch etwas dran ist an „einer irgendwie geaRTETEN“ Gefahr.

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        1. Thinkabout Beitragsautor

          Danke Gerhard!
          Ich bin einfach dagegen, dass wir Schubladen bemühen und alle Seiten alle Gegenseiten in solche stecken, wo sie dann nie mehr rauskommen.
          Ein kleines Beispiel: Die bösen rückständigen IMPFGEGNER.
          Es braucht keine Verschwörungstheorie und keinen Bill Gates, um Unbehagen gegenüber jeder Impfung zu empfinden und sie erst mal als Bastelei des Menschen an seinem Immunsystem zu verdächtigen. Und gerade bei einem solch gigantischen Wettlauf der ganzen Welt nach DEM Impfstoff ist die Gefahr ungenügend abgeklärter Nebenwirkungen sehr, sehr gross. Warum also nicht die Skepsis ernst nehmen, die persönliche Freiheit der eigenen Entscheidung hoch halten und den Widerstand einfach zum Anlass nehmen, tatsächlich sehr genau zu beachten, welche Regeln und Sorgfältigkeiten auch wirklich angewendet werden?
          Dazu kommt, dass – gerade in diesem Fall – jede Lösung, die sich darin erschöpft, dass wir durchhalten müssen (oh Mann, so dramatisch!) bis der Impfstoff verfügbar ist, dazu führt, dass es einen Beschaffungswettlauf gibt, den wiederum die armen Länder verlieren werden. Nie hat es wohl so wenig schwarz und weiss für eine eigene Einstellung gegeben – und nie wurde wohl heftiger schwarz-weiss gekabbelt als hier. Wobei wir darin scheinbar endlos steigerungsfähig sind.

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          1. Gerhard

            Bei uns, denke ichm, wird ein zuverlässiger Impstoff entwickelt werden. Abert schnell geht das nicht.
            Ich setzte viel eher auf Behandlungsmethoden, die alle möglichen Auswirkungen des Virus im Auge haben. Am Anfang wusste man ja nicht um die Schäden. Manche Coronaleugner behaupten, auch bei der herkömmlichen Grippe könnten Magen, Niere und Gehirn angegriffen werden, also eh nichts Neues mit Covid19. Stimmt das SO wirklich?? Ich glaube nicht.

            Du hälst die Skepsis als solche hoch. Das ist richtig.Skeptisch müssen wir sein.
            Aber man kann nicht auch noch skeptisch sein gegen wirklich abgesicherte Befunde.
            Das führt ins Endlose.

            Das Durchhalten, bis der Impstoff kommt, das empfinde ich auch als Quatsch.

            Das werde ich im nächsten Halbjahr tun:
            Ich werde in Gaststätten gehen, wenn sie die Tische weiter auseinanderstellen und offenbar gut lüften. Ich gehe nicht auf grosse Konzerte. Ich spiele nicht Mannschaftsschach: Das werde ich definitiv nicht machen.
            Ich fliege nicht.

            Als 66-Jähriger möchte ich da etwas Vorsorge treffen.

            Was mir an all diesen gefühlt 50.000 Videos, die geheime Mächte und dergleichen aus Wohnzimmern „herausspekulieren“ nicht gefällt, ist das Geraune, das Ungefähre, das Gemutmasste, was Leute aufwiegelt bis zum Gehtnichtmehr.

            Ich war unlängst am Heldenfriedhof in unserer Gemeinde. Da starben 15, 16-Jährige im letzten Widerstand 1945. Das waren Zeiten großer Entbehrungen und Nöte und EINSCHRÄNKUNGEN. Seit Ende 50 geht es uns in Deutschland gut. Wir wissen ja garnicht, wie elend vergangene Generationen leben mussten. Und jetzt regen wier uns auf.

            Ich hatte ja oben die Klimakrise angesprochen. Diese WIRD uns noch mehr Einschränkungen bringen. Mit Sicherheit. Da kann man dann nicht mal schnell zum Shopping für ein paar Stunden nach London fliegen oder ähnliches.
            2019 hörte ich VIELE Leute murren, weil das Klimapaket der BRD ihnen moderate Einschränkungen auflegte.Benzinpreis schrittweise etwas höher, weniger Individualverkehr ect.
            OHHH, das kann man doch nicht machen.
            Ich war auch vor 20 Jahren 10 x im Jahr in Urlaub. Mal schnell für 3 Tage nach Barcelona ect. Das geht defintiv nicht mehr. UND ist das schlimm??

            Wir sind Einschränkungen einfach nicht mehr gewöhnt und wollen alles so haben wie bisher.

          2. Thinkabout Beitragsautor

            Lieber Gerhard – ich danke Dir für Deine Gedanken!
            Du sprichst die Entbehrungen früherer Generationen an – und genau das lässt mich mit noch mehr Scham auf unsere aktuelle Krise blicken:
            Wie wollen wir denn eine einmal kommende tatsächlich tiefe Krise meistern, wenn wir den Bedrohungen durch Corona so hektisch bis hysterisch begegnen?
            Du sprichst von gesicherten Befunden. Leider tun Behörden und Experten alles dafür, dass sie mit neuen vorläufigen Erkenntnissen nicht mehr glaubwürdig erscheinen – und viele Schlussfolgerungen und die daraus folgenden Massnahmen gesteuert wirken. Damit will ich nicht eine Verschwörung vermuten – sondern schlicht die Behaftung feststellen, mit welcher ängstlich versucht wird, den bisherigen Weg zu rechtfertigen. So sieht es für mich aus.
            Die Helden auf dem Friedhof, die Du zurecht würdigst, und die auch grosse wirtschaftliche Entbehrungen ertragen mussten: Was würden die wohl sagen, wenn sie verfolgen könnten, wie leichthin wir hier und heute Millionen von Menschne in wirtschaftliche und psychische Not stürzen, weil wir ganz offensichtlich gesellschaftlich nicht dafür ausgerichtet sind, dem Hauch früherer Bedrohungen auch nur einigermassen adäquat zu begegnen.
            Und ich sage es nochmals: Damit begehen wir auch und gerade gegenüber den armen Ländern unseres Planeten ein Verbrechen. Denn die Menschen dort leiden unter der fehlenden Wirtschaftsleistung am Allermeisten. Und für die Todesfälle, die darauf basieren, gibt es keine Statistiken. Höchstens Schätzungen. Irgendwann. Hier aber werden wir mit Statistiken versorgt und gelenkt, die heute noch so irreführend sind wie am ersten Tag, und unzählige Journalisten, die etwas auf ihre Berufsausübung geben, scheuen sich nicht, diese „Infos“ ohne Berichtigung oder Präzsisierung weiter zu geben.

    2. ClaudiaBerlin

      Ich finde eher die Corona-Relativierer hysterisch. Immer mehr kommt über die schädlichen Langzeitfolten heraus, auch bei jüngeren Menschen und leichten Verläufen.
      Wie man wegen einer Maske in bestimmten Situationen (Geschäfte etc.) so einen Aufstand machen kann, verstehe ich nicht.
      Dass die Leitmedien „alle gleich“ leiten wollten, ist nicht wahr. Das zeigt sich gerade jetzt wieder, wo einige für und andere gegen das Demoverbot in Berlin schreiben.
      Die Rechtsradikalen rufen zum „Sturm auf Berlin“ auf, einige befürworten Bewaffnung. Sie wollten mit über 20.000 wochenlang vor dem Reichstag kampieren – nein danke, das braucht Berlin wirklich nicht! Zudem hat die lezte Demo gezeigt, dass sie sich nicht an Auflagen halten, das war auch den Ankündigungen für die neue Demo zu entnehmen.

      Ja, es IST eine „Verschwörungstheorie“, wenn man ernsthaft glaubt, jemand würde unseren Leitmedien „vorgeben“, wie sie zu schreiben haben. Dazu sind sie viel zu selbstbewusst und würden bereits den Ansatz dazu extrem skandalisieren.,
      Was tatsächlich stattfindet, klamüsert dieser Blogbeitrag sehr gut auseinander:
      https://stefan-fries.com/2016/06/17/warum-alle-journalisten-gleich-berichten-ein-paar-hypothesen/

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      1. Thinkabout Beitragsautor

        Immer mehr kommt über die schädlichen Langzeitfolgen heraus? Genau so gut kann man fragen: Wann ist welcher Aspekt der Beobachtungen zu Corona wirklich als Thema wie gross? Wann wird welcher Gast zu Lanz eingeladen und breitet dort seine Erkenntnisse aus? Ich behaupte gar nicht, dass den Leitmedien partout vorgegeben wird, was sie zu schreiben haben. Sie besorgen das schon selbst – wie wir alle, die wir – meist frühzeitig – entschieden haben, was Sache ist und gültig – und danach richtet sich dann alles. Ich finde es spannend, wie immer von den Radikalen gesprochen wird, um dann genau so radikal dagegen zu halten – immer mit dem Verlust an Breite in den Gedanken und Abwägungen.
        Zu den Langzeitfolgen: Das Einzige, was man seriös sagen kann: Langzeitfolgen kann man auf lange Zeit noch gar nicht beurteilen, weil – eben – noch nicht lange Zeit vergangen ist. Persönlich kenne ich kaum Fälle, und diejenigen, die ich kenne, haben sich – auch mit Spitalaufenthalt – vollständig erholt. Dennoch behaupte ich nicht, dass ich mehr weiss und alles rundweg Quatsch ist. Ich sage aber: Es wird mit Angstmache geführt, weil man die Masse sonst nicht führen kann. Und da besteht dann die Gefahr, dass die Kontrolle erst recht verloren geht.

        Du verstehst den Aufstand über die Maskenpflicht beim Einkaufen nicht? Du siehst darin Hysterie? Nun, ich verstehe die Argumente DAFÜR nicht – und umgekehrt einen Schwerpunkt unseres Alltags, der komplett für eine Gefahr visualisiert wird, die längst nicht so allgegenwärtig ist, wie wir glauben (sollen?). Wir leben NICHT in einem Seuchengebiet. Was man den verschiedensten Wirtschaftszweigen aufbürdet, ist eine Zumutung – und es ist unfassbar, dass Gegner schärferer Corona-Massnahmen sich gegen den Vorwurf der Verantwortungslosigkeit wehren müssen, während die Befürworter schwerer Beschränkungen sich im Bild der Lebensbewahrer sonnen können, während unzählige Existenzen drauf gehen und die Schere zwischen Arm und Reich im Land und weltweit noch viel weiter auseinander klafft.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Danke für den Artikel, den ich mit grossem Interesse gelesen habe, auch die Beobachtungen zum Populismus, bis ich zu der Stelle hier gelangt bin:

      „Wir überschätzen uns und schätzen wirkliche Experten oder Könner gering. Dadurch wollen wir „Leuten wie du und ich“, politische Macht übertragen und geraten an die falschen: Entweder es sind eiskalte Strategen wie Putin, die uns dann jegliche Selbstbestimmung nehmen oder es sind charismatische Psychopathen, die den Karren komplett gegen die Wand fahren, weil sie sich in den ersten sechs Monaten einer Pandemie nicht einmal durchringen können, einen Mundschutz zu empfehlen.“

      Geht’s noch? Das ist genau die Art von Polemik, die einfach katastrophal ist und für mich diesen Herrn nicht länger interessant sein lässt.

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  2. Gerhard

    Lieber Kurt,
    Das ist tatsächlich die Crux. Man kann nur immer vorläufiges über diesen Virus herausfinden, das ist nun mal wissenschaftliche Arbeit. Ich hätte es daher für gut befunden, wenn ein Moderator die Erkenntnisse in den Medien verbreitet und nicht die Experten selbst.
    Aber da auch ständig neue Fragen auftauchten, etwa:
    Sind Kinder als Übertrager eine Gefahr und ab wann des Lebensalters?
    Übertragen die Kinder auch, wenn sie sich garnicht krank fühlen?
    Ist man im Flieger einer Gefahr ausgesetzt?
    Wie genau findet Infizierung statt?
    Ist man immun nach einer Infektiopn?
    WER ist genau gefährdet? (Eine wirklich schwere Frage)
    Und 100 weitere wichtige Fragen.
    Nun hätte man aufgrund all dieser schwerlich endgültig zu lösender Fragen irgendwann sagen können: Wir nehmen jetzt Kurs auf, ohne Beschränkungen, ohne Wenn und Aber!
    Wie wäre man aber da dagestanden, nach der Vorsicht der ersten, sagen wir mal, 2 Monate? Wie sollte man das begründen? Hüh und hopp???? Da wären erst mal die Demos hochgegangen, aber WIE!

    „Viele Schlussfolgerungen und die daraus folgenden Massnahmen gesteuert wirken. “

    Ich denke, das ist so. Einen Konsens braucht man. Man muß sich auf eine Linie festlegen. Und auch verlauten, was man als Regierung möchte, natürlich auch über die Medien. Eine Regierung und dazugehörige Medien mit 1001 Ansichten? Nein, es muß eine Währung erfolgen. Mit „Passt mal bitte alle schön auf“, ist es ja nicht getan. Man hat ja schon ganz zu Anfang erleben können, wie sich manche, gerade junge Leute, überhaupt nicht dran hielten. Im April z.b. habe ich zig junge Leute draussen feiern sehen. Wie ich von anderen meines Alters erfuhr, war das KEINE Ausnahme!

    „Die Helden auf dem Friedhof, die Du zurecht würdigst, und die auch grosse wirtschaftliche Entbehrungen ertragen mussten: Was würden die wohl sagen, wenn sie verfolgen könnten, wie leichthin wir hier und heute Millionen von Menschen in wirtschaftliche und psychische Not stürzen, weil wir ganz offensichtlich gesellschaftlich nicht dafür ausgerichtet sind, dem Hauch früherer Bedrohungen auch nur einigermassen adäquat zu begegnen.“

    Erstmal keine Helden, sondern letzte Opfer eines sinnlosen Krieges.
    Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn man von Anfang an alles hätte laufen lassen wie bisher?! (Mit Schweden brauchst Du, lieber Kurt, mir aber nicht zu kommen, denn die waren auch sehr vorsichtig. Hielten sich offenbar an gewisse Benimm-Regeln).
    Ich weiß nicht, ob wir das beurteilen können: Krankenhäuser weitestgehend ohne Schutzkleidung ect und einem Ansturm an Kranken ausgesetzt?! Ich glaube, wenn das eingetreten wäre, wären ALLE in Schockstarre gekommen und hätten sich rein garnichts mehr getraut, weder im Beruf noch privat.
    Chaos wäre DANN fast sicher ausgebrochen. Oder wie sähest Du dann die Situation? Wie hätte die Bevölkerung bei einem Dammbruch an Kranken reagiert?? Was meinst Du?

    „Und ich sage es nochmals: Damit begehen wir auch und gerade gegenüber den armen Ländern unseres Planeten ein Verbrechen. Denn die Menschen dort leiden unter der fehlenden Wirtschaftsleistung am Allermeisten. Und für die Todesfälle, die darauf basieren, gibt es keine Statistiken. “

    Das mag so sein.
    Das lässt mich an das Trolleyproblem denken, das kennst Du ja sicher auch.
    Wenn dem so ist mit den armen Ländern: Wieso machen wir nicht alle Anstrengungen, daß unser Klima überlebt. Im tiefen Afrika, mit 5 Grad mehr am Tag, da sind wir alle, die Industrieländer schuld. Bisher kräht kein Hahn danach oder? Da machen wir weiter wie bisher.
    Ist offenbar nachwievor kein Thema.
    Wie sind Deine Gedanken eigentlich zum Klimaproblem?

    Das waren jetzt mal meine Gedanken dazu.
    In vielen Punkten kann und konnte ich Dich verstehen und auch Dir beipflichten, aber bin mir eben absolut nicht sicher, ob es DEUTLICH bessere Wege gab. Ich jedenfalls hätte absolut mit niemandem in der Regierung tauschen mögen. Mit wirklich niemandem.
    Daß die Presse irgendwo linienkonmform sein muß, das ist nicht zu vermeiden. Bestimmte andere Presseprodukte aber, die jetzt von Andersdenkenden laufend zitiert werden, sind im Gros für mich nicht maßgeblich. Das waren sie auch schon vorher nicht. Als sie zur Flüchtlingskrise moserten etwa.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Den Dammbruch an Krankheitsfällen hat man bei uns mit Bildern aus Italien, Spanien und Frankreich heraufbeschworen.
      Und gleichzeitig Experten verunglimpft, die darauf hinwiesen, dass die Gesundheitssysteme in allen diesen Ländern schlecht sind – und das jedes Jahr bei jeder Grippewelle dazu führt, dass die entsprechenden Einrichtungen an ihre Grenzen kommen.
      Die linienkonforme Presse scheint viele Menschen wenig zu stören. Darin sieht man kein Problem, was mich sehr wundert, will man als politisch interessierter Mensch an den Prozessen teilnehmen bzw. sich ein freies Urteil dazu bilden.
      Nach meinem Geschmack sind die Filter, die sich die deutsche Leitpresse auferlegen lässt für ihre Berichterstattung in den unterschiedlichsten Themen absolut problematisch. Flüchtlingskrise, Ukraine inbegriffen.
      Die Klimakrise ist ein Mordsproblem, keine Frage. Auch hier wundere ich mich, wie industriehörig (Auto) die deutsche Regierung ist. Und wie viele Versprechungen und Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Die Schweiz hat die Neat fertig gebaut. Und sie finanziert. Als Herzstück des transeuropäischen Schienennetzes für den Gütertransport per Bahn. Als Nicht-EU-Land. Auf die Fertigstellung der Anschlussverbindungsstücke in Deutschland und Italien muss – schätzungsweise – noch zwanzig Jahre gewartet werden, obwohl die Schweiz sogar dafür Mitfinanzierung angeboten hat. Nur so ein Beispiel.

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Lieber Gerhard – sorry, ich war länger auch im eigenen Haus nicht unterwegs. Ich beschäftige mich gerade sehr mit kreativen gestalterischen Dingen abseits des Schreibens. Das tut mir gut, weil ich damit ganz konkret und direkt einzelnen Menschen eine Freude machen kann, und irgendwie habe ich das gerade besonders nötig…

      An anderer Stelle wurde schon festgehalten, dass, so lange man nicht konkrete solche Erzeugnisse empfielt, eine Diskussion möglich ist, die sich eben am Informationsgehalt der Leitmedien reibt, weil dieser gegeben ist oder eben weniger. Aber telepolis.de will ich gerade gern erwähnen.

      Ich bitte einfach darum, ganz allgemein kritisch zu lesen und zu hören – und erst recht zu sehen. Mit einiger Verzögerung relativiert auch manch etabliertes Blatt seine Positionen zumindest geringfügig, und gefällt sich nicht nur darin, die kritischen Bewegungen nur als Kundgabe verblödeter Spinner abzutun. Es ist doch einigermassen peinlich, dass bei Pegida wie der corona-kritischen Bewegung so viele Menschen mit unterschiedlichsten Beweggründen mitmachen. Denn das bedeutet nicht weniger, als dass die Medien, die sich darüber echauffieren, die Menschen in erschreckender Bandbreite nicht erreichen. DAS müsste umtreiben, vor allem andern. Aber das geschieht eben nur, wenn die eigene Schreibe und Veröffentlichung nicht zu viele gefärbte Filter durchläuft, bevor die Veröffentlichung erfolgt.

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      1. Gerhard

        Die Seite telepolis.de sieht recht gut aus. Irgendwo hatte ich sie Im Hinterstübchen.
        Seit kurzer Zeit höre ich ab und an Floruian Harms von t-online im „Tagesanbruch“.
        Manche anderen halb-mainstream-Seiten, die ich schon länger kenne, haben ab und an negative Stimmen auf sich gezogen, aber da bin ich zu wenig bewandert, um dies bestätigen zu können.
        Ich schaue oft auf n-tv.

        Letzendlich läuft alles darauf hinaus: Wem glaubst Du und wem eher nicht.
        EINFACHE Antworten verfangen bei mir nicht.
        Am besten hinterfragt man EIGENTLICH alles.
        Denn kaum eine Quelle sitzt völlig auf der Wahrheit.
        So in etwa.

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        1. Thinkabout Beitragsautor

          Vielleicht ist genau das Problem: Dass man einem Journalisten „glauben muss“.
          Zuviele Schreibende wollen eine Botschaft verbreiten, statt mit einem allfälligen Vorsprung an Information eine Reflexion anzubieten. Und dann wird genau die gefilterte Botschaftsschreibe den Blogs und alternativen Medien vorgeworfen. Kann man auch etwas billig finden.

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