Ressort: Mensch und Natur(Weitere Infos)

26.Dezember 2020, 8:00

Ausblick auf mehr – oder weniger

Auch wenn Weihnachten nicht weit ist – der Jahreswechsel ist nah. Und auch wenn sich alle herbeisehnen, Corona möge bald seine Kraft verlieren, damit wir wieder atmen können – was uns mehr würgt, ohne es zu merken, sind wir selbst. Die Wohlstandssättigung wird uns weiter selbstgefällig sein lassen.

Die Politik wird uns einschärfen, welche Probleme wir angehen müssen, damit, zum Beispiel, die Klimaziele erreicht werden. Die Industrie wird zu steuern wissen, wie dies geschieht, oder besser, scheinbar versucht wird. Wir werden auch im Neuen Jahr ganz viel davon erfahren, wie genial die Forschung Lösungen für die Klimaziele schafft. Und auch im Neuen Jahr wird die Lösung, die einzige, die wirklich garantiert ökologisch ist, nicht favorisiert werden: Braucht weniger.

Wachstum wird weiter das Prinzip unserer Ökonomie sein, und damit wird keines der Probleme gelöst werden. Wir schaffen im besten Fall neue, die tendenziell immer grösser werden.

Warum ich nicht wenigstens an Weihnachten Ruhe geben kann und positiv gestimmt? Nun, ich glaube an viele Dinge, auch an die Gottesliebe und die Liebe zwischen Menschen, aber nicht an die Fähigkeit der Menschen als Spezies, sich die Erde so untertan zu machen, dass wir überleben können.

Oh, für mich ist da keine Gefahr. Ich werde alt und satt und im Überfluss sterben. Und ich kann auch nicht sagen, welche Generation die Zeche am Ende zu hart bezahlen muss. Aber es wird eine Rechnung geben. Und einen Eintreiber.

4 Gedanken zu „Ausblick auf mehr – oder weniger

  1. ClaudiaBerlin

    Was meinst du mit dem „Eintreiber“???

    Derzeit leben 7,8 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Ich glaube nicht, dass ALLE durch die Klimakatastrophe ausgerottet werden. Wohl aber, dass die derzeitige Zivilisation in all ihren Aspekten nicht erhalten werden wird, wenn es schlecht läuft. Und auch ich denke: Gut, dass ich alt bin und nicht mehr dabei sein werde…

    Was wohl wäre, würde die Mehrheit der Menschen an eine Wiedergeburt glauben? Dann wären wir alle IMMER dabei! Würde das etwas ändern?

    Dass gar nichts geschieht, um das Schlimmste abzuwenden, stimmt ja nicht, siehe mal hier:
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/fabriken-und-kraftwerke-in-der-eu-klimafreundlicher-17101488.html
    Aber natürlich hast du recht: Wir müssen alle weniger verbrauchen! Auch dazu gibt es viele Entwicklungen und nicht immer stimmen die Voraussrechnungen der Experten – weil sich am Verhalten ja doch etwas ändert.

    Schauen wir mal! Alles Gute für 2021!

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    1. Thinkabout Beitragsautor

      Auf die Schnelle ein erstes Mal: Auch Dir, liebe Claudia, von Herzen alles Gute für 2021! (auf Deine Fragen hoffe ich morgen eingehen zu können)

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    2. Thinkabout Beitragsautor

      Mit dem Eintreiber habe ich die Reaktion von Mutter Natur gemeint – und auch ich denke nicht unbedingt an unsere Ausrottung – aber in jedem Fall an die Tatsache, dass das Prinzip des Lebens und Überlebens eines ist, das die Erdenotfalls auch ohne unseren Einbezug beantworten wird. Und interessanterweise tröstet mich das eher als dass es mir Beunruhigung bereiten würde.
      Ich befürchte, dass der Glaube an die Wiedergeburt daran so wenig ändert wie die Vorstellung von uns als Wesen, die sich die Erde untertan machen sollen – das führt ja auch nicht dazu, dass wir uns entsprechend in die Pflicht nehmen lassen.
      Die Bedrohung der Welt können wir als etwas Abstraktes abtun, so lange wir die Bedrohung nicht wirklich erfahren. Wirklich erfahren. Bis dahin glauben wir an den Fortschritt. Keine einzige der verhandelten Konzepte, um die Klimaziele zu erreichen, spricht von Verzicht – es geht immer nur darum, das Gleiche und mehr an Komfort erwarten zu können – einfach mit ökologischerer Technologie, wobei uns schlicht Wille und hehre Absicht, aber wohl auch das Wissen und das umfassend vernetzte Denken fehlen, um wirklich abschätzen zu können, welche Auswirkungen unser Handeln hat.

      Du sprichst vom Glaubensverständnis, das ein Erden- und Naturverständnis nach sich zöge. Ich muss mich – davon losgelöst über Eltern und insbesondere Väter wundern, die im Interesse Ihrer Kinder mit Lehrern über deren Bildungschancen streiten, aber sich einen Deut um Ökologie scheren, wenn es um den eigenen Alltag und den als Familie geht.

      Hoffe auch, dass ich mich täusche. Aber ganz ehrlich: Unser aller Bauchgefühl sagt uns doch, dass wir noch nicht mal eine Glocke haben läuten hören (wollen).

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