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25.Juni 2021, 1:15

Vom Umgang mit Unterschieden

Manchmal werde ich gefragt, warum ich das mache mit „diesem Bloggen“. Und dann müsste ich ehrlich antworten, dass ich eigentlich nicht wirklich ein Blogger bin. Ich verschreibe mich keinem Thema, keiner Glaubensansicht, keinem politischen Flügel. Mich interessiert so Vieles. Und ich riskiere eine Meinung, die vielleicht gerade demjenigen nicht passt, der mir eben noch applaudiert hat.

Es ist gar nicht möglich, sich auf diesen Seiten für alles zu interessieren. Und schon gar nicht, immer einverstanden zu sein. Ich bin den Weg vieler Bloggerkollegen nicht gegangen, als die Social Media – Kanäle mehr Klicks versprachen, wenn man seine Texte auf ihren Portalen verortete, und bin in meinem Häuschen geblieben. Und ich habe meine Themen nicht eingegrenzt. Will ich einfach nicht. Das hier ist einfach eine Art Tagebuch meiner Gedanken. Ich habe auch hier keine Mission. Und doch gibt es etwas, das mir wirklich wichtig ist. Wozu ich ermuntern möchte, ein wenig Beispiel sein:

Auch wenn ich scharf zu schreiben vermag, so sollten die Worte nie jemanden zum Schweigen bringen. Im besten Fall erscheinen sie bedenkenswert. Argumentation sollte so daher kommen, dass du auch mit anderer Meinung zu Ende zu lesen vermagst. Du brauchst auch nicht mit mir streiten. Geschieht ja auch kaum je auf diesen Seiten. Aber freuen würde mich, wenn es mal sein kann, dass du hier wieder weg gehst, und meine Sicht nachklingt. Ich habe keine Wahrheit gepachtet. Aber ich mitte sie auch für keine Staatsraison ein. Die Wahrheitssuche bedingt die Freiheit der Gedanken. Und wenn ich selbst Leser bin, versuche ich, mich genau so zu verhalten.

Ich möchte nicht bedrängen. Und schon gar nicht in ein Geschrei einstimmen. Ich liebe die Zwischentöne, die Differenzierung. Dort, wo die andere Ansicht gehört und nicht niedergeschrien wird, kann Reflexion entstehen. Ich mag in meinem Glauben an den Diskurs aus der Zeit gefallen sein, aber ich glaube eben gerade nicht, dass die Zeiten so dramatisch sind, dass wir uns unterschiedliche Meinungen und Haltungen nicht leisten können.

2 Gedanken zu „Vom Umgang mit Unterschieden

    1. Thinkabout Beitragsautor

      Danke Dir, Claudia.
      Sie sollte auch ruhig bleiben, die Stimme.
      Nicht still, nicht verstummen.
      Aber auch nicht schrill werden.
      Und hoffentlich nicht verzweifelt klingen.
      Ich bist mir da ja da durchaus ein Vorbild.

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