Wir haben Ferien gemacht. Zwei Wochen im Oberengadin, weit weg von jeder Corona-Regel, uns selbst genügend in der gemieteten Wohnung, gebucht für einen Zeitpunkt, der Nachsaison genannt wird. Bahnen: Stillgelegt für die Revision vor der hoffentlich brummenden Wintersaison. Restaurants und viele Läden: Geschlossen. Kein Eintritt, mit oder ohne Zertifikat. Der Volg in Sils hatte offen – und das reichte vollkommen.
Wir spekulierten auf den Indian Summer im Oberengadin, die Zeit, wenn die Lärchen goldgrün leuchten und der erste Schnee, das Gelb der Wälder und das Blau der Seen atemlos machen können. Und wir hatten nicht nur Glück. Wir hatten Schwein. So was von. Ich bin noch immer besoffen vor Freude, wenn ich die Bilder ansehe. Ihr Lieben, die Ihr diese Bilder seht: Genau so schön war es. Ohne Flugzeug, keine drei Stunden von Zürich entfernt.
Blick auf Sils Silsersee Fextal Fextal Silsersee bei Isola, Blick nach Maloja Silsersee, vor Maloja Silvaplanersee
Die erste Woche schenkte und strahlendes, stabiles Wetter, und das Timing war einfach perfekt. Die Ebene um Sils bietet unfassbare Ausblicke und Flanierwege am See zuhauf, und Wanderungen auf der Via Engadina oder ins Fextal sind reine Sinnesfreuden für Augen, Nase und Herz. Ich habe bestimmt noch nie so viele glückliche Menschen auf Wanderwegen gesehen, so viele offene, lachende Gesichter und staunende Blicke.
Und dann war es zwei Tage wolkenverhangen. Und es begann zu schneien. Die Wolken schütteten nicht etwa einfach etwas weissen Zucker aus, sondern mehr als einen halben Meter Schnee. Es war, als würden wir sanft in eine Zauberwelt gesetzt – und da sitzt Du dann und staunst und wirst ganz still.
Sils Maria Silsersee am Ufer von Sils Silvaplanersee Furtschellas Der erste Schnee, aber richtig
Ich habe mich nicht zum Reporter machen wollen. Ich wollte einfach staunen, geniessen, Kindergeburtstag feiern. Aber das hier möchte ich noch teilen. Denn es gibt Fotos, die im goldenen Herbst und dann im Winterzauber gemacht wurden, an der praktisch gleichen Stelle. Hier einfach zum Geniessen!
Hotel Waldhaus, oberhalb von Sils:


Blick auf den Beach Club am Silvaplanersee:


Sils Maria:


Mit neuer Demut und Dankbarkeit und vollgetankt tauche ich wieder ein in unseren Irrsinn. So herrlich unwichtig und unnötig sind so viele unserer Aufregungen.