Ressort Mensch und Natur

Unsere Sorge um die Umwelt nimmt zu – aber längst noch nicht sind wir bereit, unser Bedürfnis nach immer mehr Komfort und Bequemlichkeit zugunsten der Natur einzuschränken.

Was wir Politikern vorwerfen, praktizieren wir selbst: Wir formulieren Lippenbekenntnisse. Im Zweifelsfall wählen wir immer die Wirtschaftlichkeit. Wird uns vorgemalt, dass wir Wettbewerbsnachteile gewärtigen müssen, stellen wir den Umweltschutz zurück. Für die Energie, die wir benötigen, beuten wir die Erde aus. Die Kosten, die wir für diese Energie berechnen, können wir gar nicht wirklich ermessen, weil wir gar nicht in der Lage sind, so vernetzt zu denken, um die Folgen unseres Tuns und deren Schaden tatsächlich in Geld aufzuwiegen. Ganz abgesehen davon, dass wir die Verantwortlichkeit, die über die unmittelbar vor uns liegende Zeit hinaus geht, gar nicht wirklich akzeptieren.

Wir erforschen die Welt, entschlüsseln unsere Gene, kennen den Bausatz, aus dem wir Menschen gemacht sind. Wir verlieren laufend an Bewusstsein, dass wir Teil der Natur sind, uns ihr auch unterzuordnen haben – und betreiben umgekehrt je länger je mehr Flickwerk. Wir lösen Probleme der Ernährung oder der Gesundheit mit Genfood und Organtransplantationen und korrigieren dabei unsere ethischen Grenzen laufend nach unten. Wir wollen einfach leben und unbedingt so weiter machen wie bisher.

Sind wir noch Mensch? Und wann wird es der Natur zu bunt?

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