30.Juli 2024, 19:00

Die UBS als neuer Sponsor im Schweizer Fussball

Die Schweizer Fussballliga ist bereits in die neue Saison gestartet. Noch immer nennt sie sich Credit Suisse Super League.

Die UBS hat den Sponsorvertrag der nun auch rechtlich in ihr aufgegangenen Bank übernommen und damit bestätigt. Auf den Leibchen der Clubs ist das Logo verschwunden. Hier prangt nun der Name

Dabei handelt es sich um das von der UBS lancierte, gesponserte und unterstützte Freiwilligen-Netzwerk „für mehr Nachhaltigkeit“. Eine Plattform, auf der gemeinnützige Projekte um praktische Mithilfe werben können und sich an gemeinnütziger Arbeit Interessierte über unzählige Einsatzmöglichkeiten informieren können.

Ein echt sympathischer Zug, diesen Werbeplatz an eine solche Initiative zu vergeben. Darf einfach mal gesagt werden!

07.Juli 2024, 7:17

Fussballnationen und Europa

Die Schweiz hat an der Fussball-Europameisterschaft ihr Viertelfinale gegen England auf die denkbar knappste Weise verloren – im Elfmeterschiessen. Aber eben verloren. Die Grossen haben die Kleinen geschlagen. Wie meistens. Ich habe wieder neue Möglichkeiten, zu beobachten, wie wir alle mit (Miss-)Erfolgen unserer Nationalmannschaften im Sport umgehen.

Gerade jetzt ist nicht der gute Zeitpunkt dafür, aber richtig ist die Aussage grundsätzlich schon: Dadurch, dass ich als Schweizer zu einer kleinen Nation gehöre, bin ich mich das Verlieren im Sport gewohnt. Manchmal beobachte ich meine deutschen Kolleginnen und Kollegen und sehe, wie sie als Anhänger ihrer Mannschaften mit Siegen umgehen. Die Siege sind – irgendwie – Bestätigung. Aber selten so überraschend, wie wenn „wir“ mal etwas gewinnen – oder zumindest sehr weit kommen. Dadurch ist die Freude eine andere – und das Verlieren fühlt sich auch irgendwie anders an, denke ich. Nun sind Deutschland und die Schweiz beide „gleichzeitig“ raus. Gelegenheit zu Vergleichen?

Ich finde, für alle sollte gelten, dass Fussball und andere beachtete Sportarten eine Gelegenheit sind, sich in einem Land zusammen auf oder über etwas zu freuen. Und ich bin sicher, dass es grundfalsch ist, das schlecht zu finden. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die glauben, dass Europa von Europäern gebaut wird. Das ist im besten Fall eine friedlich scheiternde Utopie. Ich habe nie aufgehört, in meinen Bekannten die Deutschen, Italiener oder Franzosen zu sehen, genau so wie die Welschen, die Thurgauer oder die Luzerner. Die Eigenheiten der Herkunft sind unsere Vielfalt, und schlussendlich sind wir in unseren Ländern sozialisiert worden. Europäer kann ich nur als Deutscher oder Schweizer sein. Nur dann ist es echt und tragbar. Ich verbinde mich in meinen Interessen und Bedürfnissen mit anderen – aber ich behalte als Ostdeutscher, Pole oder Tscheche einen anderen Blick auf die scheinbar gemeinsamen Dinge. Und das muss eingestanden werden.

Im Sport können wir uns messen, können wir wettkämpfen und gemeinsam feiern, siegen und verlieren und einander gratulieren. Und die kleinen Siege können grosse sein und umgekehrt. Denn morgen ist bereits die nächste Gelegenheit. Was in Deutschland gerade von den Fans gelebt wird, ist ein Stück Europa. So, wie es möglich ist. Haben sich gerade Fans gegenseitig aufs Dach gegeben? Vielleicht. Hunderttausende haben sich daneben zur gleichen Zeit gegenseitig gefoppt – und dann sogar gratuliert für Erfolge.

Schlussendlich sind die Resultate für alle, ob Grosse oder Kleine, das Resultat von Regeln, unter die wir uns begeben haben. Das nächste Mal schlagen wir die Engländer. Und sie werden uns so fair gratulieren, wie wir es jetzt getan haben. Stimmt, wahrscheinlich verlieren wir wieder. Aber irgendwann… und diese Möglichkeit verliert nie seinen Reiz, und dann…. werden wir so feiern, wie die notorisch Erfolgreichen es längst verlernt haben. Und wir werden stolz sein, Schweizer zu sein. Sind es gerade eh. Weil wir doch eigentlich uns echt gut schlagen.

Und nichts daran ist schlecht, hier von uns und von wir zu sprechen. Deutschland atmet gerade durch, weil es eben die Deutschen sind, welche gastfreundlich sind. Die Spanier können in Deutschland den Sieg über Deutschland feiern. Es war ein Fussballspiel. Und das Fest geht weiter. Auch für Deutsche und Schweizer. Sport verbindet. Und was anderes lassen wir als Fundament nicht zu.

28.Juni 2024, 6:02

Die Sache mit der Verschwörung

Wer seinen Seelenfrieden sucht, ist nicht gefährlich.

Mit nichts habe ich mich in den Auseinandersetzungen rund um Corona so schwer getan, wie mit dem Vorwurf, Verschwörungstheorien aufzusitzen. Damit konnte jede kritische Stimme totgeschlagen werden, denn ganz sicher hatte irgend ein Spinner die gleiche Meinung oder zu einer kritischen Frage mindestens in die Hände geklatscht.

Dabei sollten wir uns immer bewusst machen, dass der Mainstream in einer politischen Krise selbst Kennzeichen einer Verschwörung entwickelt. Wenn sich die genehme Meinung (und gar die Justiz) an einer Wissenschaft orientiert, die ihre öffentliche Position von einer politischen Steuerung kontrollieren lässt, wenn Leitmedien propagieren statt beobachten und kritisch begleiten, wenn von ihnen ins Leben gerufene Faktenchecker nicht weniger tendenziös sind als die Leitlinie der Redaktionen, dann wird Glaubwürdigkeit verspielt. Ist man davon als Aussenseiter betroffen, so ist es sehr gut verständlich, zu glauben, dass einem gewollt übel mitgespielt wird, und du fragst Dich einfach nur noch, wie sehr und von wem das gesteuert sein mag? Wobei mich nichts wirklich so geängstigt hat wie die Ahnung, dass es gar keine zentrale Macht dafür braucht, sondern ganz viele Mechanismen Selbstläufer sind, die für ihre verheerende Wirkung nur bestimmte Auslöser brauchen. Denn wir sind als Lemminge in unseren Herdentrieben immer besser berechenbar.

Lästig, dass diese Themen immer noch wiederkommen bei mir, nicht wahr? Aber meine Unruhe wird sich nicht legen. Denn jetzt, wo wir alle nichts mehr wissen wollen von all dem Kram, wäre die Zeit und der Raum da, sich Gedanken zu machen darüber, was wie schief gelaufen ist. Und zwar so, wie es nicht mehr geschehen sollte. Aber es wird wieder geschehen, und es wird noch schlimmer werden. Denn wir werden in unserer gesellschaftlichen Entwicklung, in welcher wir zunehmend den Bezug zur Spiritualität verlieren, ängstlicher werden. Wir sind vulnerabel. Alle. Unser Leben ist bedroht. Immer. Wir wissen nicht, wie der Tag morgen sein wird. Doch das ist kein Übel, sondern eine Qualität: Es wäre eine Chance für ein Bewusstsein, das unser Leben sehr intensiv werden lässt.

Gerade jetzt, wo wir wieder sorglos reisen, uns vergnügen können, bleibt die Aufgabe die Gleiche:

Wie stelle ich mich meiner Uhr, die tickt? Lohnt es sich nicht, Rezepte zu entwickeln, die mein Vertrauen bei Krisen nicht gleich erschüttern lassen? Was brauche ich dafür?

Ich habe die Vorstellung, dass wir Menschen mit einer spirituellen Geborgenheit weniger wie Lemminge wären, die über geweckte Instinkte und verstärkte Ängste getrieben werden können. Die eigene geistige und seelische Gesundheit sollte uns so lieb und teuer wie nichts anderes auf der Welt sein. Damit lässt sich alles bewältigen. Auch die Unsicherheit über die Schwere einer angekündigten Krise.

27.Juni 2024, 6:03

Schreiben nach dem Stillstand

Der Versuch, Anlauf zu nehmen, um das zu pflegen, was immer schon wichtig war – und bleiben soll.

Diese Seiten sind so wichtig für mich. Ich weiss, dass der faktische Stillstand bei den neuen Inhalten das nicht gerade vermuten lässt. Aber ich würde nie wollen, dass es diese Seiten nicht (mehr) gäbe. Und das tippt jetzt gerade einer, der zeitlebens ein schwieriges Verhältnis zu seinem schon Geschriebenen behalten hat…

Was Leserinnen hier aufnehmen, was Leser an Anstössen empfangen mögen – gerade diejenigen, die mich auch persönlich kennen, ist etwas von dem, was ich nach aussen geben kann. Vielleicht bleibt nur ein Satz, vielleicht nur ein Eindruck, und wahrscheinlich ist alles flüchtig.

Das ist nicht weiter tragisch. Die Welt ist voll von fundamentalen Schöpfungen von Menschen, mit sehr viel grösseren Talenten, deren Werke Bestand haben. Aber auch nur relativ. Als Wimpernschlag in der Menschheitsgeschichte. Es ist unser aller Herausforderung, Vergessen zu akzeptieren – und hinter die fehlende Erinnerung zu schauen. Denn viel wichtiger als der äussere Ausdruck ist der Eindruck, den Erlebtes auf unser Wesen ausübt. Und Schreiben, ob hier oder still im Dialog nur mit mir, ist ein Versuch, eine Technik, ein Prozess, ein Verfahren, vorwärts zu kommen. Einen Schritt. Auf dem Weg, an dessen Ende die Aussicht, vergessen zu werden, keinen Kummer macht. Denn alles, was ich fühle und denke, arbeitet an und mit mir – und beinahe nichts davon wird mir bewusst.


Ich war immer auch ein politischer Mensch, ein Staatsbürger, ein überzeugter Demokrat und glühender Befürworter der direkten Schweizer Demokratie. Dieses Bewusstsein hat Risse bekommen. Dabei bin ich mir bewusst, dass ich zwar Meinungsstärke besitze, meine Meinung aber nicht geteilt werden muss und es auch mein Unvermögen ist, wenn sie sich nicht durchsetzt. Und mein Unvermögen ist auch mein Unwissen. Mein Halbwissen. Die Deutungen, die ich meinen Beobachtungen folgen lasse – sie mögen eine Bestandesaufnahme meines eigenen Meinungsprozesses sein, nicht mehr. Nur wäre es schön, es gäbe mehr Menschen, die ihre eigene andere Meinung, ihren Standpunkt, ähnlich verstehen würden.

Ausgerechnet enge Freundschaften haben die Corona-Zeit nicht überdauert. Das fühlt sich mies an. Ich bin verletzt, enttäuscht, durchgeschüttelt. Und bin mir bewusst, dass Freunde genau das Gleiche von mir denken mögen. Ich habe nicht „vermeintliche Freunde“ geschrieben. Ganz bewusst. Denn das Mindeste, was ich mir und anderen Liebes tun kann, ist, den Gleichmut aufzubringen dafür, dass ein jeder Mensch Situationen kennen lernt, in denen er glaubt, Position beziehen zu müssen. Wertungen werden zu Abwertungen anderer, weil ein fehlender Gleichschritt subversiv erscheint.

Ich werde wieder schreiben. Und ein Teil meiner Leser wird der gleiche sein wie „vorher“. Finden können soll jede und jeder bei mir schlicht die Anregung, sich persönlich Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Und genau dabei können wir, und das weiss ich ganz genau, freundschaftlich verbunden sein.

24.April 2024, 23:58

Ein schönes Märchen. Ein wahres.

Ich bin ein Sportfreak. Allerdings interessieren mich neben den Leistungen meiner Lieblingssportler und -mannschaften vor allem die Geschichten dahinter.

Sportkarrieren sind oft Inspiration für Durchhaltewillen und die Festigkeit einer Überzeugung. Und erfolgreicher Mannschaftssport ist manchmal wunderbar offensichtlich auch das Ergebnis einer besonderen Menschenführung. Solche Ereignisse lassen mich selbst vor Menschen vom Sport reden, bei denen ich weiss, dass ihr Interesse daran sehr bescheiden ist.

Die aktuell beste deutsche Fussballmannschaft heisst Bayer 04 Leverkusen. Die Mannschaft wird die Werkself genannt, weil der Club vom Chemiegiganten Bayer alimentiert wird. Kontrahenten wie Leipzig oder Hoffenheim werden von eingefleischten Bundesligafans herzhaft dafür gehasst, dass sie „nur“ dank dem Geld von Mäzenen oder Konzernen erfolgreich sind. Dass mit dem eingesetzten Geld auch vernünftig gearbeitet und durchaus konstruktiv etwas aufgebaut wird, gilt nicht als Argument. Bei Bayer 04 Leverkusen ist das anders, und der Grund ist eigentlich ein fieser. Denn dem Club haftet der Ruf an, im besten Fall Zweiter zu werden. Vizekusen haben sie als Wort in einem Anflug von galgenhumoriger Verzweiflung sogar als Marke patentieren lassen, und obwohl im letzten Moment vergeigte Meisterschaften oder Finalniederlagen in Cupwettbewerben zwanzig Jahre her sind, wusste es jedes Kind: Das sind die, welche am Schluss nie die Gewinner sind. Schadenfroh waren die Kommentare eigentlich nie, der Verein blieb sympathisch, und er hatte immer wieder Repräsentanten als Trainer, Sportvorstände oder in der Unternehmensleitung, die in einer empathischen Weise fussballverrückt waren und durchaus auch Sachverstand bewiesen. Nur eben gilt, dass Fussball nicht gerade eine Raketenwissenschaft ist, ihm aber die Unwägbarkeit innewohnt, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob der Ball um 10 cm versetzt an den Pfosten prallt oder ins Tor geht. Ein Businessmodell zu erarbeiten, das dieses Problem einkalkuliert, ist eigentlich nicht möglich – oder braucht dann einen so langen Atem, dass am Ende die wirtschaftlichen Unterschiede so gross sind, dass Geld doch die Tore schiesst. Zumindest mittelfristig. Hoffentlich.

Aber ich schweife ab. Leverkusen brauchte einen neuen Trainer. Der Ball flog zu oft an den Pfosten oder ganz daneben. Die Mannschaft war, angesichts ihrer fussballerischen Klasse der einzelnen Spieler geradezu absurd schlecht klassiert. Der Club hat seit vielen Jahren eine sehr gute Scouting-Abteilung und beobachtet Spieler- und Trainertalente weltweit über lange Zeitspannen. Er ist sich gewohnt, immer einen Plan B oder C zu haben und notfalls anwenden zu können, weil er Übung darin hat, dass die besten Spieler weiterziehen wollen oder verkauft werden müssen – weil dem Budget eben doch Grenzen gesetzt werden und der Club, eben, oft gewinnt, aber nicht oft genug.

Und dann kommt es zu einem Match, zu einer Verbindung eines neuen Trainers mit seinem neuen Team, über das heute die ganze Fussballwelt staunt, und dem alle, die Fussball lieben, wünschen, dass es noch lange weiter erfolgreich ist.

Xabi Alonso war ein Weltklassespieler, der schon als Spieler wie ein Trainer dachte und zweifelsfrei wusste, was er weiter würde machen wollen.

Er hatte bei Weltvereinen in drei verschiedenen Ländern gespielt und überall Erfolg gehabt, in England bei Liverpool, in Deutschland bei Bayern München und bei Real Madrid. Aber als Jungtrainer wusste er, dass er genau so wie als junger Spieler viel lernen musste und wollte.

Er arbeitete in seiner Heimat im Nachwuchs und trainierte die zweite Mannschaft von San Sebastian. Heute wissen alle, dass er mit dieser Mannschaft auch gleich aufstieg, und keinen interessiert es mehr, dass darauf auch wieder der Abstieg folgte. Leverkusen hat das nicht gestört. Sie kannten auch seine zweite Karriere bereits besser als viele andere, und das muss Alonso sehr genau gespürt haben. Doch er unterschieb nicht einfach den ersten Vertrag bei einer etablierten Profimannschaft, bevor die Chance wieder vorbei war, denn Leverkusen hatte ja Bedarf. Nein. Er kam her, wollte alles kennenlernen, auch die Stadt und die Schule für die Kinder, und er fragte nach dem Museum von Bayer 04 Leverkusen. Die meisten Menschen in Deutschland dürften nicht gewusst haben, dass ein Club mit so wenig Titeln überhaupt so was hatte??? Alonso wusste: Es heisst Bayer 04 – also erwarten mich 120 Jahre Geschichte. Hinter den bekannten Tragödien stecken Menschen mit Geschichten – und ein Verein mit heute moderner Infrastruktur. So, wie Leverkusen die Umsicht der managementbasierten Personalsuche kultivierte, so nutzte Alonso seine Erfahrungen als Spieler in Weltvereinen, um die vorliegende Führung und die Strukturen zu beurteilen.

Als Alonso unterschrieb, wussten alle Seiten schon, was sie aneinander haben würden. Ich war skeptisch. Alonso war ein toller Fussballer, aber Fremdsprachen waren nicht sein Steckenpferd. Sein Deutsch war – trotz seiner Zeit bei Bayern München – höchst holperig. Das wusste er. Und doch gab er von Anfang an Interviews auf deutsch. Eine Frage des Respekts und ein gelebtes Beispiel: Zum Job gehören auch Dinge, bei denen ich nicht glänzen kann. Aber lernen. Und sein Bemühen wurde geschätzt. Botschaft angekommen, Respekt erhalten. Einem Weltfussballer wirft man nicht fehlenden Wortschatz oder mangelnde Grammatik vor.

Der Start war durchzogen. Alle blieben ruhig. Am Schluss der Saison stand ein 6. Platz – und das Halbfinale in der Europa-League, das gegen die AS Rom verloren wurde. Und da geschah etwas Spannendes: Alle ärgerten sich über die Niederlage. Die Ansprüche kamen zurück, und der Glaube. Und dann stand Leverkusen vor der neuen Saison. Mit einem Trainer, der schon da war und Fuss gefasst hatte. Mit einer Suchtruppe für neue Spieler, die noch professioneller arbeitete als bisher und die seinen Namen und dann seine Person auch bei Gesprächen mit möglichen neuen Spielern offensiv als Argument einsetzte. Es kamen Spieler, die unbedingt unter diesem Mann trainieren und spielen wollten, es kamen Spieler, weil man ihnen sagen konnte, wer sonst auch noch dabei sein würde. Die Mannschaft war zu Beginn der Sommervorbereitung schon komplett, der neue Mittelfeld-Stratege Xhaka hatte nach der anstrengenden letzten Saison einen Kurzurlaub. Doch Xhaka erschien drei Tage früher im Training. Er wollte loslegen und setzte damit ein Zeichen. Und davon gab es ganz viele. Natürlich hatten alle auch um Geld verhandelt und kannten ihren Marktwert, aber da war keiner, der dabei abhob. Das Gehaltsgefüge ist offenbar gut austariert – in einer Weise, dass sich ein jeder auf dem Platz ansieht und weiss, dass der andere sein Geld wert ist und vor allem bereit, dafür und damit für die Mannschaft zu schuften.

Der Rest ist ein Märchen. Es ist surreal. Die Mannschaft ist seit dem Sommer in 45 Pflichtspielen national und international ungeschlagen geblieben. Sie hat unzählige Male in der Nachspielzeit noch Tore erzielt, die entscheidend waren. Der Ball flog immer wieder 10cm neben den Pfosten. Aber auf der richtigen Seite. Und alle sind überzeugt: Es ist kein Zufall. Jeder singt Schalmeien auf diese Truppe, auf den ganzen Verein. Alle haben ein Leuchten in den Augen. Aber sie zeigen auch eine Demut, die nicht gespielt ist. Denn Alonso lebt sie vor. Er bleibt ruhig, bescheiden, ist sich bewusst, dass in der heutigen Medienlandschaft seine Aussenwirkung entscheidend ist – und er verbindet dies mit einem persönlichen Bezug zu jedem einzelnen Spieler. In einer Gruppe von 25 Spielern können nur 11 von Anfang an auflaufen. Alle anderen sind tendenziell unzufrieden. Bei Leverkusen konnten nahezu alle zeigen, dass sie wichtig sind. Und ihr Chef misst diese Wichtigkeit nicht nur an Einsatzminuten. Er kennt all die vielen Aspekte, die nicht in Leistungstabellen messbar sind, aber die Energie einer Kabine mitbestimmen – und damit die Basis des Erfolgs im Mannschaftssport.

Praktisch jeder Spieler ist in dieser Saison besser geworden, hat sein Niveau anheben können. Sie sind Meister geworden. Haben es ausgiebig gefeiert, fünf Runden vor Schluss. Alonso hat gar nicht versucht, das einzudämmen. Aber vier Tage später waren sie – nach einer schwachen ersten Halbzeit – doch schon wieder bereit, den Halbfinal in der Europa-League gegen Westham United zu erreichen. Sie können auch diesen Wettbewerb gewinnen. Und den Pokal. Und sie wollen es. Nicht aus Arroganz. Sondern, weil sie nicht nur für sich gewinnen, sondern für einander. Und das ist sehr weit gefasst. Auch das lebt Alonso vor. Hierzu passt als Abschluss diese Erzählung, die beispielhaft für seine Haltung ist:

Im Moment des Triumphs, im Jubel der Spieler und Zuschauer, gab Alonso in den Katakomben des Stadions Interviews. Und er dankte den früheren Trainern und Protagonisten, die damals vor zwanzig Jahren die Geschicke des Vereins führten. Er sprach nicht etwa davon, dass jetzt eine Schmach getilgt sei, sondern davon, wie erfolgreich diese Arbeit war und blieb und wie sehr sie jetzt davon profitieren konnten. Und er nannte Personen beim Namen, die wir Fussballfans gar nicht mehr auf dem Schirm haben. Seine Botschaft: Alle waren und sind wichtig, und das heute ist auch ihr Erfolg. Er wäre ohne die Geschichte und die Beharrlichkeit nicht möglich geworden. Das war und ist schlicht grossartig und so feinsinnig und demütig, dass man zu ahnen beginnt, was dieser Trainer verkörpert und vorlebt.

Sie wollen ihn haben, Überall. Bei Vereinen mit Weltruf mit den ganz glorreichen Geschichten, die alle auch ein Clubmuseum haben – eines voller Pokale. Aber Alonso hat allen abgesagt. Er ist in Leverkusen nicht fertig und Leverkusen ist – noch – gross genug für den noch sehr jungen Trainer. Wenn es mal nicht mehr so gut läuft, und das wird zwangsläufig geschehen, ist es der wohl beste Ort, auch in einer Krise die eigenen Prinzipien aufrecht zu erhalten und nach ihnen zu leben. Und weiter zu wachsen. Und das will dieser Mann ganz eindeutig – und wer es mit ihm auch so hält, wird in dieser Disziplin ganz besonders erfolgreich sein.

01.April 2024, 19:06

Für andere reden. Und für sich selbst.

Liebe ist, zu wissen, wann man nichts zu sagen braucht und wann man für jemand anderen etwas sagen muss, weil er es nicht kann.

Elif Oskan, befragt vom NZZ am Sonntag Magazin am 24. März 2024

Das habe ich in den letzten Jahren wohl oft getan. Manchmal war ich mir sicher, damit Gutes zu tun, manchmal fühlte ich mich vielleicht auch zu schnell dazu berufen.

Klar aber ist, dass wir in unserer Welt wieder viel mehr Situationen kennen, in denen es als besser erscheint, nichts zu sagen. Da mag es dann auch die Situationen geben, in denen wir womöglich uns selbst nicht lieb genug haben, um etwas zu sagen. Um DAS zu sagen, was wir denken und gerade empfinden.

09.Januar 2024, 19:19

Paket mit Tempo. Oder?

Letztes Jahr habe ich bei einem der grössten Online-Händler der Schweiz – abends – wieder mal was bestellt, und mich am Ende des Bestellungsvorgangs gefreut. Nicht weil da stand: „Lieferung erfolgt bis morgen Abend.“

Sondern weil darunter folgte: Wenn ich generell mit einer Lieferung in 2-3 Tagen einverstanden wäre, könnte ich das entsprechend, wirksam für mein Kundenkonto, hier ankreuzen. Damit würde das eigene Logistik-Personal entlastet.

Das habe ich dann mit Freude getan, denn wie oft brauche ich Wochen des Überlegens für ein Teil, ohne das ich bisher jahrelang ausgekommen bin?

Lebenserfahrung

Allerdings wird seither bei Bestellungsvorgängen am Ende immer, gut sichtbar, danach gefragt, ob ich keine Express-Lieferung ohne Kostenfolge wolle, dann wäre mein Teil morgen Abend schon bei mir?

Die Welt ist irgendwie verkehrt. Oder? Ich kenne noch die Zeiten, als samstags gar keine Post ausgetragen wurde. Das Leben lebte sich auch so. Gearbeitet wurde allerdings eher mehr als heute. Aber stressfreier. Mit einer Erwartungshaltung, die bei mehr Gelassenheit freieres Atmen erlaubte. Auch bei der Arbeit.

28.Dezember 2023, 14:06

Die Blasen werden kleiner und verschlossener

Wir sind scheinbar gefragt. Brüche und Umwälzungen, wohin man schaut. Katastrophen, über deren Ursache endlos gestritten werden kann – und ganz viel davon scheint näher an uns heran zu treten, als das viele Jahrzehnte lang der Fall war. Wir reagieren darauf aber in aller Regel nicht mit breiterer persönlicher Nachrichtenbeschaffung – wir wünschen uns stattdessen die Sicherheit einer klaren eindeutigen Meinung. Und die wird doch häufig durch eine Gesinnung gefiltert.

Die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, der Hamas-Terrorangriff und die Kriegsantwort in Gaza, die Dauerklimakrise.

Mir scheint, die Probleme bauen sich immer grösser vor uns auf – und gleichzeitig ist es kaum mehr möglich, auch einfach mal zu sagen: Ich weiss es nicht. Ich bin ratlos. Ich blicke nicht durch.

Stattdessen werden Meinungskriege geführt, angezündet in den asozialen Medien und von dort in altbekannter Manier von den Leitmedien aufgegriffen und mehr oder weniger verarbeitet weiter gegeben.

Dabei informieren wir uns nicht wirklich. Wir treten kaum mehr aus unserer Blase heraus. Und je komplexer sich ein Thema darstellt, um so deutlicher ist das so. Wir vertrauen „den Medien“ nicht, schaffen uns unsere eigenen Kanäle und konsumieren daraus mehr und mehr Einheitsbrei. Wir empören uns mit den Richtigen und schimpfen auf die Richtigen. Austausch findet immer weniger statt, und wenn wir Kritisches verifizieren wollen, dann stossen wir in diesen unseren Blasen eben nicht auf Meinungsgeschwister, die selber differenzieren wollen. Und es ist nun mal in unruhigen Zeiten angenehm, sich darin bestätigt zu sehen, wer die Guten und wer die Bösen sind.

Manchmal frage ich mich, wie meine eigene persönliche Meinungsbildung denn in „Urzeiten“ ablief? Ich habe die NZZ gelesen und den Tages Anzeiger, und von beiden Zeitungen wusste „man“ in etwa, wie sie ihr Weltbild geordnet hatten – und wie also Meinungsjournalismus einzuordnen war. Und ja, natürlich wurde auch versucht, damit selbst politischen Einfluss zu erzielen, aber es gab ein Bewusstsein für die eigene Aufgabe als vierter Macht im demokratischen Staatsgefüge. Heute ist davon nicht viel übrig geblieben. Nicht nur ich empfinde sehr viele Medien zu eindeutig regierungsfreundlich oder zu penetrant regierungskritisch.

Es war wohl schon immer so, aber heute ist es viel offener zu beobachten, wie sehr die journalistische Arbeit von wirtschaftlichen und anderen Abhängigkeiten geprägt ist. Und damit wird das Medium eben auch zu einem Teil der Blase. Der Journalist verfolgt einen Kurs – Evidenz und Wahrheit sind zu oft nur zweite Priorität.

Auch der Verlass auf Expertenwissen, auf Rückmeldungen aus dem eigenen Verbund von Berufskollegen ist kritisch. Allzu oft ist in gesellschaftlichen Debatten eines sehr deutlich zu beobachten: Die differenzierten, kritischen Voten die sich gegen eine sich bildende allgemeine Stossrichtung der Nachrichtenlage und -Filterung und -Beurteilung richten, kommen meist von Personen, die nicht mehr Teil von Institutionen wie Instituten oder Firmenleitungen sind. Ein emeritierter Professor kann sich eine Kritik viel eher leisten, die sich gegen die Interessen „seines“ Institutes richtet, vorausgesetzt, er ist in einem Alter, in welchem er eine vergleichbare Anstellung in einer anderen Institution eh nicht mehr anstrebt. Das gilt natürlich für Manager in Wirtschaftsunternehmen genau so – und es gilt auch für Politiker, die in ihrer eigenen Partei Sukkurs für politische Ämter, für Platzierungen auf Wahllisten benötigen.

Wir alle leben und denken und fühlen in unseren Blasen – und meine Beobachtung ist, dass diese Zellen immer undurchlässiger werden, sich Diskussionen und Meinungsbildungen den Einflüssen von aussen immer mehr entziehen und damit auch immer mehr Polarisierung das Ergebnis ist. Eine Konfrontation, in welcher Meinungen auf einander prallen, die sich zuvor gar nicht mehr in Feinarbeit geschliffen haben – und nun gar nicht mehr die Bereitschaft mit sich tragen, sich verändern zu können.

Schauen wir genauer auf unseren eigenen Newskonsum, so stellen wir fest, dass die Blasenbildung ein wirtschaftliches Konzept ist: Unser Feed auf dem Smartphone verändert sich dynamisch mit unserem Nutzerverhalten und präsentiert uns laufend angepasste neue Nachrichten – mit immer mehr Anteilen jener Themen und Meinungen, die wir angeklickt und die wir gelesen haben. Und es ist doch angenehm, einen „interessanten“ Feed zu besitzen, in dem wir entsprechend lang verweilen und unsere Fingerkuppe ganz viele der gewünschten Klicks erzeugt. Dass wir damit unsere eigene Welt immer meinungsmonogamer machen, die Ereignisse, die wir vorrangig wahr nehmen, immer weniger unterschiedlichen Charakter haben, kann uns sehr lange gar nicht bewusst werden. Ja, leider stört uns das viel zu wenig.

Ich bin dieses Jahr dazu übergegangen, ganz bewusst Portale völlig unterschiedlicher politischer Orientierungen zu besuchen und dort auch zu lesen. Von der WoZ bis zur Weltwoche, von der Rebublik bis zum Nebelspalter, Cicero, Schweizer Monat, Die Zeit, Die Welt, den Infosperber, aber der Tages-Anzeiger ist mir fremd geworden, doch die NZZ und die NZZ am Sonntag sind betreffend journalistischer Tiefe immer noch weit vorn für mich.
Doch das alles wäre nicht komplett ohne – Achtung, nun kommt’s – auch so genannt alternative Medienportale. Gar nicht so selten tauchen dort aufgegriffene Themen und Meinungen mit Verspätung doch auf den etablierten Portalen auf. Und nicht nur, um Verschwörungstheorien an den Pranger zu stellen. Für mich ist es das Unwort des Jahres: Verschwörungstheoretiker. Geht man auf der Zeitleiste zurück in den letzten Jahren, muss man mehr als einmal feststellen, dass so mancher vermeintliche Schwurbler einen wahren Kern benannt hat. Natürlich bilden gerade ausgegrenzte Gruppen besonders homogene Blasen – aber es ist auch an uns, sie nicht sich selbst zu überlassen und immer mal wieder hin zu hören und zu lesen.

Was mir das alles gebracht hat? Nun, augenscheinlich nicht gerade viel Output. Aber es war auch sehr wichtig, mir eine Grundlage zu erarbeiten, mit welcher ich mich doch immer mal wieder informiert fühlen kann.

16.August 2023, 6:30

Vereinzelung

Gerade wurde statistisch erhoben, wie viele Freunde wir im Durchschnitt haben. Das Resultat interessiert mich nicht wirklich, denn wem wir diesen Status in unserem Leben geben, ist wohl sehr individuell. Wer eher wenig Freunde zu haben glaubt, muss deswegen nicht einsam sein, er schützt diese Qualität einer Beziehung vielleicht einfach auch dadurch, dass er oder sie um das besondere Glück einer Tiefe weiss, die ausserordentlich ist. Und die gibt es eben selten. Vor allem scheint mir, dass das Geschick mir einen solchen Menschen wie eine Bescherung schenkt – und erst dann liegt es an mir, dieses Glück zu sehen und dafür auch alles zu tun, um es zu erhalten.

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12.Juni 2023, 8:31

Kann man uns Angst machen? Und dann?

Sind wir eine Gesellschaft geworden, die sich für keine Sache mehr wirklich überzeugen lässt? Damit meine ich nicht, dass es immer verschiedene Meinungen gibt, um eine Bedrohung, eine Gefahr abzuwenden. Es scheint vielmehr so, dass wir nichts mehr wagen, weil wir an nichts mehr glauben. Aber eines gelingt immer wieder: Man kann uns Angst machen. Wir haben Angst vor Terror, Angst vor Überfremdung, Angst vor Corona, Angst vor einem Atomkrieg – und es spielt dabei keine Rolle, will heissen, es hat für die Panikmacher keinerlei Konsequenzen, dass das Unheil, das sie an die Wand malen, regelmässig nicht oder in viel kleinerem Ausmass eintritt. Mit nichts sind wir als Masse so gut steuerbar und mobilisierbar, wie mit der Angst, die man uns macht.

Wir müssen die gegenwärtige Angst und das psychologische Unbehagen als ein Problem an sich betrachten, ein Problem, das sich nicht auf ein Virus oder ein anderes „Bedrohungsobjekt“ reduzieren lässt, aber immer wieder offenlegt, dass unsere Angst ihren Ursprung im Scheitern der großen Erzählung unserer Gesellschaft hat. Dies ist die Erzählung der mechanistischen Wissenschaft, in der der Mensch auf einen biologischen Organismus reduziert wird. Eine Erzählung, die die psychologischen, spirituellen und ethischen Dimensionen des Menschen ignoriert und damit verheerende Auswirkungen auf die Ebene der menschlichen Beziehungen hat. Etwas in diesem Narrativ führt dazu, dass der Mensch von seinen Mitmenschen und der Natur isoliert wird. Etwas darin bewirkt, dass der Mensch nicht mehr mit der Welt um ihn herum in Resonanz geht. Etwas Unbekanntes in ihr macht den Menschen zu einem nüchternen Subjekt mit voraussehbaren Re-Aktionen. Wir wollen es bequem haben, wir wollen komfortabel leben. Alles, was uns Erleichterung für mehr Konsum verschafft, ist attraktiv, und wir verstehen unsere Bedürfnisse als individuelle Anrechte. Das Gegenüber und das Nebenan – sind sie noch Gefährten oder potentielle Konkurrenten, Gründe, dass wir uns benachteiligt fühlen?

Unsere Wertegesellschaft erodiert, und wir arrangieren uns damit, so lange wir scheinbar sorglos leben können. Es sei denn, wir werden gerade wieder durch eine geschürte Angst getriggert. Was bleibt also noch an Glaube? Wir lösen Klimaprobleme und Nahrungsknappheit ja nie durch einen veränderten Lebenswandel, sondern wir vertrauen auf technologischen Fortschritt und fügen uns in jede Ordnung ein, die uns verspricht, dafür zu sorgen, dass sich nichts für unsere Behaglichkeit ändert. Die vermeintliche menschliche Rationalität ist mehr eine Trägheit, die ein mechanistisches Denken mit fördert.

Aber die Lösung für unsere Angst und Unsicherheit liegt nicht in der Zunahme der (technologischen) Kontrolle. Die eigentliche Aufgabe, vor der wir als Einzelne und als Gesellschaft stehen, besteht darin, ein Menschen- und Weltbild zu entwerfen, eine Grundlage für unsere Identität zu finden, Prinzipien für das Zusammenleben mit anderen zu formulieren und eine zeitgemäße menschliche Fähigkeit wiederzuerlangen – die Suche nach Wahrheit, das Interesse an ihr und die Schulung der eigenen Wahrnehmung, mit welcher sich Wahrheit erkennen lässt. Dafür müssen Fragen gestellt werden und Ungewissheiten und Unsicherheiten ausgehalten werden.

Weltweit treiben die Menschheit die gleichen Fragen um. Und das kann uns verbinden, statt trennen, auch wenn wir unterschiedliche Antworten darauf haben. Unsere Endlichkeit und damit unsere Schwäche, unsere Angreifbarkeit und Verletzlichkeit gehört mit zum kostbaren Leben. Der Umgang damit und die Akzeptanz bedeutet Freiheit. Halten wir es aus, dass ganz viele Dinge nicht wirklich sicher sind, hat Angst viel weniger Möglichkeiten, verheerend zu wirken. Weil wir gelassener werden, wissen wollen, und damit auch weniger manipuliert werden können.