Hoffentlich kein Geplapper über Geplaudertes. Aber es liegt in der Natur des Schreibens, dass du dir immer wieder Gedanken machst über den Prozess und seine Wirkungen auf dich selbst und auf andere:
VOM SCHWEIGEN
Khalil Gibran
Obwohl die Stürme der Worte
uns unablässig überschwemmen,
in den Tiefen unseres Ichs
herrscht das Schweigen auf immer.
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WIEVIEL WIR REDEN
Nur ja die Stille verhindern,
die wir nur als quälende Pause kennen,
als peinlichen Unterbruch
zwischen zwei Konversationsfetzen.
Ruhe ist fremd.
Stille eine Bedrohung.
Dabei reden wir doch gerade,
um unsere Unruhe los zu werden.
Hinweg mit dem Gebrabbel und Geplapper,
mit dem ich meine Zeit verschwende.
Still werden vor mir selbst und
in der scheinbaren Leere meiner Seele
die Tiefe erkennen,
die Weisheit und Wahrheit kennt
Thinkabout
thinkabout.myblog.de am 14.11.2004 – heute redigiert
WORTE UND IHRE OHNMACHT
Wenn du schreibst, bist Du gerade mit Dir allein und es Dir auch bewusst. Wer dich liest, nimmt sich einen Moment Zeit für sich selbst – und für dich? Was erfährst du davon? Was machen die Worte, die du formuliert hast? Wo bleiben sie? Wen erreichst du damit? Sie verlassen deinen Mund oder deine Tastatur und ziehen weiter. Sie lassen dich zurück und du sie. Ein Zeugnis des Moments, die Aufzeichnung eines Gedankens, eines Gefühls. Gibt es Sätze, die noch nie gesagt oder geschrieben wurden? Kaum. Aber neu an ihnen kann immer mein Verstehen sein. Mein Zugang – oder die Voraussetzung, die zu ihrem Abgang bei mir geführt hat. Worte kleiden eine Empfindung in eine Hülle, die etwas fassbar machen soll. Es gelingt nie wirklich. Wir scheinen alle Wahrnehmung nur teilen zu können, wenn wir sie reduzieren. Es wäre daher schön, wir wären so demütig, einzugestehen, dass alles viel grösser ist, als wir es begreifen. Die Worte, die wir dann benützten, wären wahrhaftiger.