Facebook – Manchmal schien es in den letzten Jahren, die Social-Media-Plattform hätte das Internet erfunden. Langsam aber relativiert sich das, und ein Blick nach China, wo alles sehr viel schneller wachsen, aber auch wieder zusammenfallen kann, lässt ahnen, wie das Phänomen enden – oder zumindest eingeebnet werden könnte…
Nur noch 64,7 Prozent der Internetnutzer der Volksrepublik gestehen dem Social Web einen positiven Einfluss zu – im Vergleich zu 76,8 Prozent nur ein Jahr zuvor. Das ist doch ein schneller und bemerkenswerter Rückgang, und es deckt sich mit einigen Feedbacks, die ich aus dem Bekanntenkreis aufgeschnappt habe. Danach finden gerade die Jungen Facebook zunehmend gar nicht mehr so cool.
Vorbehalten bleibt allerdings für Beobachtungen in China, wie weit sich die verstärkte Zensur des Internets allgemein darauf auswirken mag – nur betrifft diese alle Bereiche des Internets, und die Umfrage richtete sich an aktive Internetnutzer – die also mit dem Problem generell irgendwie umgehen. Die Gründe, die für den Rückgang angeführt werden, sind allerdings dann wieder wirklich allgemein gültig und nachvollziehbar: Vermehrt fragen sich die Nutzer, was das allerdings bringen soll, so viel Zeit in den sozialen Medien zu verplempern, mit mageren bis seichten Inhalten von geringem Wert. Der Hype könnte vorbei sein – was nicht heissen soll, dass Facebook verschwindet. Aber mit etwas mehr Ruhe statt Aufregung, mit mehr Nachdenken und weniger Reflexhandlungen liesse sich die Qualität ja vielleicht verbessern. Dass das Alter der durchschnittlichen Nutzer steigt, könnte den Trend beschleunigen.
Noch immer bin ich teilweise, je nach Ex-Blogger, erstaunt, wie schnell und wie umfassend Facebook die Energie abzusaugen vermochte. Die Faszination, den Like’s nachzurennen, schien mir noch grösser zu sein, als früher das Buhlen um gegenseitige Verlinkungen von Blogs.
Persönlich stelle ich noch immer fest, dass ich dann bereits in die Falle tappe, wenn ich mir meine Texte nach der Frage zurecht lege, welche Art von Thema oder Ausführung für etwas mehr Aufregung sorgen könnte?
Es ist einfach der falsche Ansatz, denn die Spur, die wir damit hinterlassen, ist vielleicht ein kleines Bisschen breiter, aber auch um Vieles blasser. Und wer ist schon gerne Teil von Zeitverschwendung?
Lieber Thinkabout, dass die Bedeutung von Facebook weiter auf dem Vormarsch ist, könnte folgende heute Abend gehörte Geschichte belegen. Zugetragen hat sich die Sache im Altersheim. Eine 99-jährige hat ihre 96-jährige Freundin und Mitbewohnerin vor einem schweren Fehler bewahrt. Die Jüngere hat der Älteren anvertraut, dass sie sich verliebt hat und eine Beziehung eingehen möchte. Zur Beziehung kam es dann trotzdem nicht, weil die Begeisterung für den Rosenkavalier in dem Moment schwand, als die „gute Freundin“ berichtete, ihre Abklärungen hätten ergeben dass der Anschleicher ja nicht mal ein Facebook-Account besitzt. Das war das Ende vom Strohfeuer.
Quelle: Badische Fasnacht im Fernsehen.
Es ist in jedem Fall ein Beleg für die Statistik, wonach die Nutzer von FB durchschnittlich älter werden…
Wie lange geht es noch bis zum ersten Mobbing auf FB von Altersheimbewohnern gegen einen Mitbewohner?